Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

hört. Die siegreiche 4. Armee Auffenbergs soll gegen den 
geschlagenen Feind nur zwei Infanterie-Divisionen östlich 
und je eine Infanterie- und eine Kavallerie-Division west¬ 
lich des Huczwa als Sicherung zurücklassen, die übrige, 
vorläufig nordwärts marschierende Masse der 4. Armee 
aber sofort kehrtmachen und bis zum 3. September in Ge¬ 
waltmärschen die Linie Uhnow—-Belzee erreichen, damit 
Lemberg entsetzt werden könne. 
Schicksal: Noch ehe die 4. Armee rettend eingreifen 
kann, entscheidet sich das Los Lembergs. Am r. Sep¬ 
tember wird die Stadt, mit Zustimmung des Armee- 
Gberkommandos, geräumt. Zweifellos wäre diese über¬ 
stürzte Räumung zu vermeiden gewesen, wenn nicht ein 
unglückliches Ereignis dem Heerführer General d. Inf. 
Brudermann die Waffe aus der Hand geschlagen hätte. 
In der Nacht zum r. September bricht, durch die Dunkel¬ 
heit begünstigt, infolge Falschmeldungen über einen plötz¬ 
lichen russischen überfall bei der ungarischen 07. Land- 
sturm-Jnfanterie-Brigade eine Panik aus, von der auch 
die benachbarte 23. Honved-Jnfanterie-Division ergriffen 
wird. Gegenseitiges Anschießen, Kopflosigkeit! — Eine 
Verwirrung, die durch die tatsächliche Vernichtung der 
11. Honved-Kavallerie-Division gesteigert wird. Kein 
Wunder also, daß dieser Abschnitt des Abwehrgürtels 
vor Lemberg zusammenbricht und General Brudermann 
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