Volltext: Kaiserjäger - ausharren!

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nicht ähnliche Erfahrungen machen, erst schwere Opfer er¬ 
bringen müssen, ehe unser Geist und unsere Disziplin das 
Übergewicht erhaltend" 
„Gut, gut, bester vr.Drexel", ungeduldig stößt v. Brosch 
die Worte aus, „aber vielleicht klammert sich die Oberste 
Heeresleitung bei den Deutschen nicht so an altertümliche 
Dummheiten, und vor allem gilt dort das Wort eines 
jüngeren Offiziers noch etwas. — Bei uns rennt man 
gegen die Starrheit eisgrauer Köpfe. Mir sind meine Süd- 
tiroler zu wertvoll, um als Kanonenfutter und Probier¬ 
kaninchen verwendet werden zu dürfen... Sehen Sie sich 
doch die Garde bei den Deutschen und bei den Russen an 
— hören Sie von der etwas- Man wartet und setzt sie 
erst dann ein, wenn es wirklich das Letzte und höchste zu 
erreichen gilt..." 
Der Oberst läßt sich auf sein Feldbett nieder, den Kopf 
in seine Hände vergraben. Es ist still, totenstill im Zim¬ 
mer. Nach einer langen pause erhebt er sich, seine 
Stimme klingt fremd und hart. 
„Es hieße feig sein, wollten wir müde werden, und 
vielleicht ist es ein Fehler, Mensch und Soldat zugleich 
sein zu wollen, nur kämpfen wir ja nicht um ein Phan¬ 
tom, sondern um die Heimat. Und darum wollen wir die 
Tatsache nehmen, wie sie ist: unsere Feuertaufe bei wa- 
sylow ergab einen Sieg und das hört und liest die Welt 
heute und später. Die Tragik jedoch mag für alle Zeiten 
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