Volltext: Kaiserjäger - ausharren!

Freud' war. Die Stadt ist schön, nur die vielen polnischen 
Schilder haben mich gestört. Juden wie Sand am Meer, 
ebenso Militär. Doch die Stimmung der Bevölkerung 
kam mir gedrückt vor, wundert mich nicht, hier um 
Lemberg wird es noch brenzlig werden, wir marschier¬ 
ten an einer schönen, alten, griechisch-orthodoxen Kirche 
vorbei, dann weiter nordöstlich nach Malechow. Unter¬ 
wegs Stockung, wir dachten schon, es gäbe etwas zum 
Schießen — nichts — weiter, später erfuhren wir, daß 
Kosaken gestern nacht Kulikow und Zoltanee überfielen 
und Bahnhof wie Postamt zerstört haben. Stimmung 
unter den Kameraden gut. Verbot Wasser aus den Brun¬ 
nen und Zisternen zu trinken, Typhusgefahr. Bin heute 
herzhaft müde, obzwar wir nur )5 Kilometer Tages¬ 
leistung bewältigten. 
Eben fetzt Toni mit seinem Gekritzel aus und kaut 
nachdenklich an seinem Bleistift, da zischt Stadler neben 
ihm: Aufpassen! 
Toni will fragen, als neben ihm eine Gestalt aus dem 
Boden wächst. 
„himmeldonnerwetter! Diese Frechheit, Licht zu ma¬ 
chen ... anbinden lasse ich Sie, Kerl ... wer sind Sie;" 
Entsetzt fährt Toni in die höhe und meldet sich. Vor 
ihm steht wutschnaubend Hauptmann Schirnhofer. Seine 
Wut wird nicht geringer, nachdem er erfahren, wen er 
vor sich hat und die Vorwürfe hageln auf Toni nieder, 
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