Volltext: Krieg ohne Heer

lande oder wie es amtlich hieß — in jedem der „im 
Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder" 
bestand ein Landesgendarmeriekommando, das ein 
höherer Gendarmeriestabsoffizier befehligte. Diesem 
war in jedem Lande eine bestimmte Zahl von Ab- 
teilungSkommanden unterstellt; an deren Spitze stand 
ein Gendarmeriemajor oder Gendarmerierittmeister. 
In der Bukowina befanden sich das k. k. Landeö- 
gendarmeriekommando Nr. ig mit dem Sitze in 
Czernowitz und die Abteilungskommanden Nr. i in 
Czernowitz, Nr. 2 in Radautz, Nr. Z in Suczawa, 
Nr. 4 in Kimpolung und Nr. 5 in Wiznitz. 
Mein Buch erzählt über die Ereignisse bei der 
Bukowina-Gendarmerie im Frieden, dann im Kriege. 
Habe ich ja durch fast drei Jahrzehnte, von 1890 
bis zum Niederbruch der Habsburger Monarchie, 
diesem Elitekorps angehört. 
' Der Gendarm in der Bukowina, auf seinem meist 
weit entlegenen Posten inmitten einer oft noch pri¬ 
mitiven Bevölkerung lebend, galt ihr nicht als die 
bei jeder Gelegenheit mit 2Daffe und Verhaftung 
drohende Obrigkeit. Voll Ehrerbietung vor dem 
Ernst des Handelns und der persönlichen Macht 
dieser uniformierten Verkörperung einer souveränen 
Staatsgewalt, sah der Bauer, der Holzfäller wie der 
Kleinstädter im Gendarmen den Alleshelfer, zu dem 
man unbedingtes Vertrauen haben durfte. Bei 
Zwist und Problemen des heimatlichen Kleindaseins 
in Dorf, V2ald und Gebirge wandte sich der Rat¬ 
suchende in erster Linie an den Gendarmen und fand 
hier immer Hilfe, zumindest Weisung auf den rich¬ 
tigen Weg. 
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