Volltext: Krieg ohne Heer

In den Morgenstunden des 23. August — der 
kriegsgeschichtlich bedeutungsvolle Tag, an dem un¬ 
sere Hauptarmeen in Galizien die allgemeine Offen¬ 
sive begannen — entwickelten sich die Russen zum 
Angriff. Eine Infanteriebrigade und ein Regiment 
der 20. Grenzwachbrigade stark, rückte der Feind 
gegen den Abschnitt Toporoutz—Rarancze—Ma- 
hala vor. Hier waren Teile der 43. Landwehrdivi¬ 
sion und südlich anschließend die Bataillone der 
33. Landsturm-Infanteriebrigade aufmarschiert. 
Kanonendonner, einschlagende Granaten, hoch¬ 
spritzende Erdsontänen, berstende Schrapnells als 
weiße Schäferwölkchen mit rotem Feuerkern im 
Azurblau des Äthers. Einzelfchüsie der Späher, 
Plänklerfeuer nachfolgender Patrouillen. Auflaufen 
entwickelter Züge. Immer lebhafteres Krachen und 
Sausen, ein einziges Rattern, Rollen, Dröhnen, 
siundenlang, den ganzen Tag hindurch. Den taufen¬ 
den Männern, die da im Gelände liegen, aufspringen, 
vorrennen, sich hinwerfen, völlig neues, aufpeitschen¬ 
des Empfinden: das erstemal im Feuer! 
Auf 800, dann 600 bis 400 Schritte liegen die 
Kämpfer einander gegenüber, in einer Front von 
fünfzehn Kilometern Breite. Zu ihrem Südflügel 
bei Mahala isi es von Ezernowitz kaum eine Stunde 
weit. In der Hauptstadt klirren bei jedem Dröhnen 
der Geschütze leise die Fensterscheiben. Hunderte eile» 
durch die Straßen, forschen von Aussichtspunkten 
neugierig und bange mit Theatergläsern die östliche 
Umgebung ab. 
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