Volltext: Krieg ohne Heer

Überall sah man feindliche Vorpatrouillen im 
Gelände vortasten. Unserseits lag die 35. Landsturm- 
Jnfanteriebrigade — nur 5 Kilometer östlich Czer- 
nowitz — im Orte Mahala und hatte Vorposten 
bezogen. Generalmajor Münzel verständigte mich, 
daß die 43- Landwehrdiviston aus Zalefzczyki von 
Nordwesten her im Anmarsch sei. 
So würde die Landeshauptstadt in Bälde Kano¬ 
nendonner und Gescchtslärm in unmittelbarer Nach- 
barschast zu hören bekommen. Das erstemal in diesem 
Kriege. 
Gegen 7 Uhr abends brachen die zwei Bataillone 
der russischen Grenzwache in Nowofielica ein. Die 
beim Telephon verbliebenen Gendarmen verständigten 
mich, montierten den Apparat ab und zogen sich nach 
Bojan zurück. 
Am 2i. August abends erhielt ich in Czernowitz 
den Befehl des Militärkommandos Lemberg, im 
Falle eines Rückzuges habe das Landesgendarmerie¬ 
kommando auf Lemberg zurückzugehen. Sofort erhob 
ich Vorstellungen und bat, aus jeden Fall in der 
Bukowina verbleiben zu dürfen. Daraufhin wurde 
der Befehl zurückgezogen, mit der Bewilligung: daß 
ich im eigenen Kommandobereich verbleiben, nötigen¬ 
falls aber vor der Übermacht ins Gebirge nach Süden 
ausweichen könne. 
Am 22. August hatte die russische Brigade die 
Grenzen im Raume Toporoutz—Nowofielica er¬ 
reicht. Hinter ihr, um Larga und Kelmency — etwa 
50 Kilometer von der Grenze entfernt — wurden 
große Truppenansammlungen aller Waffen gemeldet. 
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