Das wahnsinnige Fräulein, wie ihr es nennt, war
meinem Schutze anvertraut; Konrad stahl es mir.
Und nun, wenn die Rechtschaffenheit eurer Voräl-
kern mit ihrem Blute noch in euren Adern fließt,
wenn die Tugend noch ihre unsichtbaren Fittige über
euch ausbreitet, noch sich das Herz des geringsten
Deutschen gegen Ungerechtigkeit empöret; so helft
mir Helenen retten. Eurem Biedersinn überlaffe ich
Mich ganz, und hier werf ich mein Schwert hin.
Meine Knechte sollen nicht eher eindringen, als
bis ihr es ihnen gebietet. — Wer unter euch ein
rechtschaffener Deutscher ist, der ritte die Tugend;
wer unter euch dem Panier des Lasters schwur, der
siosse mich nieder^ Was wollt ihr?
Reinh. Das Fräulein retten. Auf! — Laßt
die Zugbrücke nieder.
Leonh. Die Rechtschaffenheit wird's euch
lohnen.
Reinh. Sie lohnt uns schon jetzt.
Me. Auf, Ritter! — Oeffnet die Thore! —°
Auf ! auf! ,
Aednh. Auf dann, Freunde! das Schwert der
Gerechtigkeit blinkt vor uns her. Auf! auf! (alle
in ben Thurm ab)
Neunter Auftritt.
BlUmsteins Zimmer.
Blumst. (stürzt zum Gchlafffemach heraus)
Welch Getümmel? — Wie hell es im Schloßhofe