Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

87 — 
* 
1 
st 
iß 
he 
te 
ce, 
N⸗ 
)die 
ge 
d⸗ 
en. 
en 
zu einem Wesen, in dem er nur die Zauberei sah. 
Rur ihre Drohungen machten ihn besorgt. Bald aber 
war er ganz ruhig, da seine Reise kein Hinderniß 
hemmte. Traͤume, die ihn zuweilen an sein Verspre⸗ 
Hhen erinnerten, bestaͤtigten nur seine Meinung, daß 
Ladis ka' eine Zauberin sey, die er fliehen müsse, 
und machten sie ihm nur verhaßter. — Endlich kam 
er glücklich auf Schloß Du b— an, ohne an sein Ver⸗ 
sprechen zu denken, und mehrere Wochen vergingen, 
bohne daß er von der Bulgarin hörte, außer im 
Traume, wo sie ihm mehrmals in klagender Gestalt 
erschien, was ihn aber nicht bekuͤmmerte. 
Aber diese Gesichter wurden haͤufiger, als die 
Zeit der versprochenen Wiederkehr verfloss en war· Da 
sah er sie im Traume, eine klaffende Wunde in der 
Btust, ein todtes Kind im Arme⸗ wie sie ihm die 
Lampe reichte, mit den Worten: »Du mochtest mein 
Gatte nicht werden, sei nun mein Erbe'leæ 
Er suchte sich darüber zu beruhigen, als aber 
dasselbe Gesicht dreimal wiederkehrte, ergriff ihn Augst 
und Schauder. Indessen verflossen Jahre, ohne daß 
ihn ferner etwas an sie erinnerte, und er war wie⸗ 
der vollkommen beruhigt· ⸗“ W 
Da vermaͤhlte er sich mit Berta, der Toch⸗ 
ter eines nahen Gutsbesitzers. Am Tage der Ver⸗ 
maͤhlung brachten ihr alle Freundinnen und Gespie⸗ 
linnen Geschenke, als sie vergnügt an der Seite ihres 
Milohne wesaß und die Gluͤckwünsche der Gaͤste 
Da trat aus deren Kreise eine sehr schöne, aber 
Uberaus bleiche, fremde Jungfrau hervor, und relchte 
der Braut eine kunstreich gearbeitete Lampe von Erz, 
worauf sie verschwand. J