Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Eilfter Theil. Zwölfter Theil. (11/12 / 1840)

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zwischen hatte Andreas sich mit Jo hann Asan 
dem Bulgarenfürsten aus geglichen, und zog 
mit seinen Schaaren heim. Noch fuhlte sich Meloeß 
ne w zu schwach, ihm zu folgen, und blieb bei sei— 
nem Gastfreunde. Zwar erholte er sich bald gaͤnz⸗ 
lich, daß er Bagoris, wie vor, auf seinen Jagden 
begleiten konnte; aber oft mußte er sich's von die⸗ 
sem vorwerfen lassen, daß sein Abenteuer mit dem 
Riesenbaͤren, sein ungestümmes Feuer ein wenig ge⸗ 
daͤmpft habe. 
Einst nahm ihn Bogori's mit zum Schmause 
bei einem benachbarten Jagdgenossen. Man war 
guter Dinge und trank weidlich des goldenen Wei⸗ 
nes aus silbernem Becher, desfen Schale aber aus 
einem Menschenschaͤdel bestand. 
Schaudern ergriff Mil ohne w, als der graͤß⸗ 
liche Pokal an ihn kam und mit Abscheu wies er 
ihn von sich. Daruber sprangen alle Bulgaren auf 
und zückten die Schwerter gegen ihn. Doch, gleich 
einem Schilde, sich vor den Gastfreund stellend, trat 
Bog oris vor sie hin, und rief ihnen zu: »Vergeßt 
nicht, daß dieser ein Fremdling ist, der unsere Sit⸗ 
ten nicht kennt und dem Manches bei uns neu und 
widerlich vorkommen muß.« Durch diese und der⸗ 
gleichen Neden hesanftigte er ihr n Zorn Aber hag 
anderer Becher erschien, und Mil ohnew, dem 
waͤhrend des ganzen Mahles kein Tropfen Weines 
mehr gereicht wurde, verließ tief gekraͤnkt die Ver⸗ 
Auf dem Heimwege suchte ihn Bogo r is auf⸗ 
zuheitern, und ihn mit den Sitten der Bulgaren 
bekannt zu machen, indem er ihm erzaͤhlte, daß es 
unter ihnen für eine große Ehre gelte, den Hirnschaͤ⸗
	        
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