Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Eilfter Theil. Zwölfter Theil. (11/12 / 1840)

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derte, durch einen lauernden Jaͤger aber verrathen, 
und vom ergrimmten Landvolke selbst in den Schlund 
gestürzt wurde. 
Vor Zeiten wurde ein berüchtigter Räuber 
obesslik genannt, eingebracht. Er hatte sich unter 
der Bedingung ergeben, daß man ihm zuschwor, sein 
Blut zu schonen. Er wurde zum Hungertode ver—⸗ 
urtheilt, und mit einem einzigen Brote und Kruge 
Wassers in diese Kluft hinab gelassen. In verzweif—⸗ 
lungsvollem Hinbrüten schlichen ihm die Stunden 
des ersten Tages in diesem Höollenschlunde vorüber. 
Da erweckte ihn in der Daͤmmerung ein seltsames 
Rauschen aus seinem starren Sinnen. Aufblickend 
sah er einen geflügelten Drachen in immer engern 
Kreisen, mit immer matterem Fluge herabschweben. 
Erauen und Entsetzen faßten das sonst unerschütter⸗ 
liche Herz des Räubers, er floh, und verkroch sich 
unter den Steinen. Aber von Todesangst getrieben, 
warf er sein Messer, das man ihm gelassen, mit 
der Kraft der Verzweiflung, dem Unthiere in die un— 
beschuppte Weiche. Ein Blutstrom drang hervor, 
doch schleppte sich das Ungeheuer fort, kroch zu einem 
Steine, leckte daran, das Blut stockte sogleich, und 
die Wunde heilte von selber. Nun ruhte der Drache, 
aber gegen Morgen schwebte er erst langsam, dann, 
je hoher er kam, immer schneller den Abgrund hinauf, 
und flog nach Beute fort. Da reute es den Raͤuber, 
daß er es nicht gewagt, sich auf den schuppigen Rücken 
des Lindwurmes zu schwingen, und wenn er mit ihm 
aus der Hohle flog, sich vielleicht zu retten. 
Abends kam der Drache zur selben Stunde 
wieder, pflegte der Ruhe und flog dann fort. Obess— 
lik kennte sein Grauͤen nicht bezwingen,“ und seinen 
Entschluß ausführen. Doch als am dritten Abende
	        
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