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Arbeiten wanderten zur Fortsetzung in eine andere
Provinz, woher über das weitere Gedeihen derselben
bis jetzt nichts mehr verlautete —
In der Reihe der Bischöfe von Gur kerblickt
man auch durch Wissens chaften ausgezeichnete Manner.
Bischof Hieronimus I. ( 1535) vortreffliche Ge⸗
Ine id bis auf ansere Zeiten betommen. Bi
schof Anton der Spanier, bereits als 18jaͤhriger
Jüngling Coadjutor des eben genannten Bischofs,
Feichnete sich durch außerordentliche Sprachkenntnisse,
so wie Bischof Sebastian durch Gelehrsamkeit, und
Bischof Urban durch seine siegende Beredsamkeit
Wischef, Isfephel. teger Geist und Feuar!
fut ie Bndung seineß CTurus und Volkes am—
faßte nicht nur das weite Feld der Theologie, sondern
auch jenes anderer Wissenschaften; er trug sehr viel
) Dieser Bischof war früber venetischer Admiral; er
verließ das Bisthum Gurk bald wieder, und kehrte
nach Venedig zurück, wo er in traurigen Umstaͤnden
starb. Ueber seine sonderbaren Schicksale schwebt eine
sonderbare Dunkelheit, welche vielleicht nur in Ve—
nedig felbst durch Auffindung gewiß vorhandener Ori⸗
ginalakten — ihr Ende erreichen dürfte. Nach Hör
mayers Archiv. Jaͤnner Heft 1818 war Hieronimus
früͤher Professor der Rechtswissenschaften zu Wien
und zu Prag“ dann Domprobst zu Preßburg, und
1525 Bifchof von Gurk. Er war ein Freund des be—
ruͤhmten Erzbischofes zu Trient, Bernhard von Cles,
und als er für diesen um den Kardinalshut zu Rom
folizitirte, durfte er dem Pabste sagen: er möchte
Bernharden seinen (des Papstes) Kardinalsbut geben.
Erzherzog Ferdinand brauchte diesen Bischof zu den
wichtigsten Gesandtschaften Hieronimus war eben so
groß als er das Bisthum aufzugeben, als zu verdie⸗
nen wußte. 0000