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landesherrliche und staͤndische von Niederbsterreich,
die andern das vereinte ungarische und böhmische,
mit einem Parderfelle behangt. ——
Ueber einige Inseln gelangen wir zum großen,
(vier und sechzig Klafter langen, und s echs und drei⸗
ßig breiten) Turnierplatz, mit Eingaͤngen auf allen
bier Seiten, einer breiten Altane füͤr die vornehmen
Zuschauer, inwendig mit Gefechtstücken bemalt/ klei⸗
nen Erkern, seitwaärts für die Kampfrichter, von
dem schon genannten Herrn Riedel richtig entwor⸗
fen, aber in Betreff · der Seitenmauern (deren So⸗
kel keine gerade Linie bilden, wie sie sollten) etwas
nachlaͤssig ausgeführt. —. —
Den Beschluß mag das Maͤhrlein vom Riesen
Einheer machen, den wir oben genannt haben.
Eine Salzburger Chronik erzaͤhlt Folgendes von ihm:
Im Jahr 806 lebte ein Riese, der hieß Einheer,
war ein Schwab gebuͤrtig aus dem Turgau. Der
ging über keinen Steg oder Brucke, s ondern nur
durch das Wasser; sein Roß zog er beim Schwanze
nach, und sagt allweg nur: Gesell du must mir dran.
Derfelbe Riese zog mit Kaiser Karls Heer wider
die Wenden und Hunnen (Avaren). Da wuͤrgte er
die Feinde, gleich als ob Einer das Gras mit einer
Senfe abmaͤht; haͤngte dann etliche an den Spieß,
und trug sie über der Achsel, wie ein Waidmann die
Hasen. Als er aus dem Kriegꝰ wieder heim kam,
— —
tet, und wie es ihm ergangen waͤr, sagte er im
Zorn: Was soll ich von diesem Frös chlein sagen, de⸗
ren ich sieben oder acht am Spieß uͤber die Achsel ge⸗
tragen Ist/ der Müh' nicht werth gewesen, daß
der“ Kaiser so viel Volk wieder olche Kröten zu⸗
fammen gebracht hat. — Diesen Riesen nennt man