Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Fünfter Theil. Sechster Theil. (5/6 / 1839)

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größer, laͤnglich viereckig und mit einem Satteldache 
versehn; der südliche war quadratförmig, und hatte 
ein hohes Spitzdach; beide ragten über die Burg 
hinaus. In früherer Zeit stand das Hauptgebaͤude 
mit einem dieser Thürme, diese mit einander, und der 
südliche mit einem, in der Mitte der südlichen Seite 
der Burg angebrachten zwei Stockwerke hobem Thurme 
durch hoch angelegte schwebende Gaͤnge in Verbindung. 
Von letzterem kam man durch einen gleichfalls 
schwebenden Gang, in einen im Wasser ganz aus be⸗ 
hauenen Steinen aufgeführten Thurm. Dieser war 
viereckig und in seiner Art ein Meisterstück der Bau⸗ 
kunst. Sein Untersatz nahm gegen oben ab, und bil⸗ 
dete rund um den einige Klaftern Hbhe betragenden 
Mitteltheil eine Art Stufe. Der viereckige mittlere 
Theil hatte aber kaum die Haͤlfte der Weite des obe⸗ 
ren runden, der auf freien, um und um kühn in die 
Luft hinaus gemauerten Halbbogen ruhete. Darauf 
erhob sich, von schlanken zierlichen Saͤulen getragen ˖ 
ein, gleichsam gekerbtes Runddach, wodurch der Thurm 
die Gestalt eines zugedeckten Kelches erhielt. — Die⸗ 
ses herrliche Kunstwerk diente anfangs wahrscheinlich 
der Burg als Vertheidigungswerk. Spaͤter wurde er 
zum Bade benützt und warmes Wasser hineingeleitet. 
Er hatte wenig Oeffnungen, und auch unten, am 
Rande des dammaͤhnlichen Untertheiles einen Ein⸗ 
gang. Das Hinderniß, welches er in der Aus sicht 
machte, verursachte seine Zerstörung. Nachmals wur⸗ 
den Thürme und Vorhof niedergerissen, der Graben 
theils verschuͤttet und zum untern Blumengarten ver⸗ 
Das kaiserliche Wohngebaͤude, das sogenannte 
blaue Haus, oder sonst der Neuhof genannt, 
hat diesen Nahmen von seinen eins mahligen Be⸗
	        
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