Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Fünfter Theil. Sechster Theil. (5/6 / 1839)

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ufer hielt seinen Siegesflug eine Zeitlang auf, Erz⸗ 
herzog Leopold Wilhelm drückte mächtig gegen ihn, 
und er kehrte nach großem Verluste krank und mit 
Unmuth in der Seele zurück. ‚»Das Schloß Kreu— 
tze nst ein, dessen Ruinen von der waldichten Anhöhe 
jenseits des Isters so schön im Abendroth erglühen, 
ist noch ein trauriges Denkmal seiner Verheerungen. 
Vom Gipfel des Leopoldsberges führet 
im Zickzack ein steiler Weg, hier und da mit Stu— 
fen, Ruhebaänken und Gelaͤndern versehen, durch 
romantisches Buschwerk zum Fuße hinab. Mit jedem 
Schritte abwärts verliert die Aussicht an Umfang. 
Jetzt, versinkt die Residenz in Wolken von Staub 
und die Spitze des Stephansthurms ragt nur noch 
hervor. Des Nußberges breiter Rücken deckt wie 
ein Vorhang das üppige Gemählde; nur die Donau 
mit ihren Silberbahnen, und hier und da Korn und 
Weinland igt sih den Picke 
Siehe! da steigt eine glaͤnzende Kuppel ung ent— 
gegen. Schneller eilt man den Pfad hinab und 
hat einen zierlichen Tempel erreicht, dessen metallbe— 
kleidete Kuppel auf sechs dorischen Saͤulen ruht. Er 
lehnt sich an die Felsenwand mit der Oeffnung gegen 
bie Donau; einfaches Gemauer bildet“ im Hinter— 
grunde einen Sitz der Ruhe, über: welchem hoch oben 
am Plafond die Aufschrift stehet: 
Optimis“ Vindobonensikuss 
Carolus Princeps de Tigne. y 
Hat man diese Worte gelesen, so zuürnet man 
um so mehr auf die albernen Menschen, welche nicht 
allein die Saͤulen des Tempels, sondern sogar den 
Den beßten Wienern Carl gürst von Ligne. 
Die Burgve sten. V. Thl. 2
	        
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