Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Fünfter Theil. Sechster Theil. (5/6 / 1839)

34 
Möonchs. Bald entlockte er Elika'n das Siegel des 
heiligen Geheimnisses entweihend, das Gestaͤndniß: 
ihre Weigerung sey die Folge eines feiexlichen Ge⸗ 
lübdes, das sie in der Capelle, am Scheidewege zwi⸗ 
schen des Vaters Schloß und nahen Burg Znio, 
bei der Mutter aller Gnaden gethan, — und der, 
so dieses Gelübde: nur ihn einig, innig und ewig 
zu lieben, empfangen, sey der Gespiele ihrer Ju⸗ 
gend, Illamer, der schöne und freudigkühne Edel— 
knappe von Znio's maͤchtigem Gebiether! — Der 
Möoͤnch wußte gennug. 
Von der bekümmerten Mutter eifrig in's Schloß 
geladen, seine Rathschlage, seinen Zuspruch zur Ab⸗ 
wendung böser Folgen fortzusetzen, vergaß sich der 
Mönch, von dieser verdammlichen Neigung an Herz 
und Gehirn wie hindorrend, den Angel im Busen 
mit Bleiben oder Losreißen, nur immer tiefer und 
schmerzlicher sich eingrabend, bis — zum frechen 
Gestaͤndniß seiner Liebe. Schrecken und Abscheu war 
Alles, was er erhielt. Elika wollte fliehen, den 
Aeltern alles entdecken, aber mit höhnender Wuth 
mahnte er sie; wie ihr Geheimniß, wie Illamers 
Leben, nur von seinem Hauch abhaͤnge, und schloß 
der Unglückseligen auf diese Weise schmerzlich den 
Mund, wie in der Folge, eine xaͤchende Vergeltung 
ihm denselben auf ewig, verschlohß. 
Der Kunstgriff, den nahen Burgherrn von 
Znio in ein wichtig Geschäft zu verwickeln, und 
dadurch zugleich die Versendung seines Günstlings 
Illam er zu veranlassen, hatte ihn nun kein Haar— 
breit weiter geführt. Ein letzter Versuch wahnsinni⸗ 
ger Liebesschwüre und scheinbarer Güte, war eben 
so fruchtlos. — Da eilte er zornerglühend zu Eli⸗ 
kas Vater, ihm, nach einigen Winkelzügen und
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.