Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Fünfter Theil. Sechster Theil. (5/6 / 1839)

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erhoben worden war, blühte durch Handel und Ge— 
werbe zu so hohem Flore auf, daß sie im sechzehn⸗ 
ten Jahrhunderte, Wien ausgenommen, für die 
reichste Stadt des ganzen Landes galt. Mit den 
Producten ihres Fleißes machte sie große Geschäfte 
nach allen Gegenden hin, selbst über Venedig nach 
anderen Welttheilen. Durch das Sinken des venetia— 
nischen Handels bekam begreiflich auch der ihrige 
einen Stoß, doch litt die Stadt, welche neue Han— 
dels zweige aufsuchte, dadurch weniger, als durch die 
Anhaͤnglichkeit des größern Theiles ihrer Bürger an 
die Reformation Luthers, und ihre daraus erfolgte 
Theilnahme an dem Bauernkriege. Einige ihrer Bür— 
ger wurden Oberhaͤupter der unruhigen Bauern, und 
fanden deßhalb ihren Tod auf dem Blutgerüste— 
Doch auch von diesem Verluste erholte sich das 
betr ebsame Sleler bald wieder und behauptete bet 
sandiee neden Lin den diuhm der weich sien und 
gewerbfleißigsten Stadt im Lande. Durch die neuern 
Kriege hat es ebenfalls nicht wenig gelitten, beson 
ders im Jahre 1800, wo beinahe die ganze fran⸗ 
zösische Armee unter General Moreau in und bei 
der Stadt versammelt war. Auch wirkten die neue— 
sten Ereignisse nachtheilig auf sie, weil ihr Handel 
dadurch beschraͤnkt wurde; es laͤßt sich aber um so 
meht vermuthen, daß die Thaͤtigkeit ihrer Bürger 
auch dafür Ersatz auffinden werde, da sie den vor⸗ 
nehmsten Handel mit allgemein unentbehrlichen Ar⸗ 
tikeln treiben, naͤmlich Eisen⸗ und Stahlwaaren. Zu 
den historischen Merkwürdigkeiten von Steier gehört 
noch, daß es der Geburtsort Blumauers ist, und 
den 25sten December 1800 der Waffenstill stand 
zwischen dem Erzherzog Karl und dem General Mo— 
reau daselbst abgeschlossen wurde 
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