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erhoben worden war, blühte durch Handel und Ge—
werbe zu so hohem Flore auf, daß sie im sechzehn⸗
ten Jahrhunderte, Wien ausgenommen, für die
reichste Stadt des ganzen Landes galt. Mit den
Producten ihres Fleißes machte sie große Geschäfte
nach allen Gegenden hin, selbst über Venedig nach
anderen Welttheilen. Durch das Sinken des venetia—
nischen Handels bekam begreiflich auch der ihrige
einen Stoß, doch litt die Stadt, welche neue Han—
dels zweige aufsuchte, dadurch weniger, als durch die
Anhaͤnglichkeit des größern Theiles ihrer Bürger an
die Reformation Luthers, und ihre daraus erfolgte
Theilnahme an dem Bauernkriege. Einige ihrer Bür—
ger wurden Oberhaͤupter der unruhigen Bauern, und
fanden deßhalb ihren Tod auf dem Blutgerüste—
Doch auch von diesem Verluste erholte sich das
betr ebsame Sleler bald wieder und behauptete bet
sandiee neden Lin den diuhm der weich sien und
gewerbfleißigsten Stadt im Lande. Durch die neuern
Kriege hat es ebenfalls nicht wenig gelitten, beson
ders im Jahre 1800, wo beinahe die ganze fran⸗
zösische Armee unter General Moreau in und bei
der Stadt versammelt war. Auch wirkten die neue—
sten Ereignisse nachtheilig auf sie, weil ihr Handel
dadurch beschraͤnkt wurde; es laͤßt sich aber um so
meht vermuthen, daß die Thaͤtigkeit ihrer Bürger
auch dafür Ersatz auffinden werde, da sie den vor⸗
nehmsten Handel mit allgemein unentbehrlichen Ar⸗
tikeln treiben, naͤmlich Eisen⸗ und Stahlwaaren. Zu
den historischen Merkwürdigkeiten von Steier gehört
noch, daß es der Geburtsort Blumauers ist, und
den 25sten December 1800 der Waffenstill stand
zwischen dem Erzherzog Karl und dem General Mo—
reau daselbst abgeschlossen wurde
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