Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Erster Theil. Zweyter Theil. (1/2 / 1839)

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ihnen, Balduin von Bethune, an den Konig 
schicken zu dürfen, und der übergab ihm am Weih— 
nachtstage zu Rouen seine Nichte, Leonoren, 
die Braut des jungen Herzogs von Oesterreichs 
und die Tochter des cyprischen Kaisers, sie nach 
Wien zu führen. Tages darauf, als Richard 
dem Bethume die Princessinen übergeben, beging 
Leupold'mit all seinen geistlichen und weltlichen 
Großen das Fest des Erzmartyrers Stephan in 
der Hauptstadt seines neu erworbenen Herzogthums 
Steyermark zu Gratz. — Eben im Beginnen 
einer neuerlichen Heerfahrt nach Pallaͤstina (wahr⸗ 
scheinlich um so die Kirche zu sühnen) hielt er ritter⸗ 
liche Spiele. Da wollte das Unglück, daß bei ei⸗ 
ner gaͤhen Wendung des Pferdes auf dem Eise, die⸗ 
ses mit ihm zusammen und auf ihn stürzte, also 
daß, obwohl man ihm unter fürchterlichen Schmer⸗ 
zen den gebrochenen, rechten Fuß abnahm, dennoch 
der Brand dazu trat, und er am fünften Tage 
darauf (31. December 1194) in der Moͤnchsklei— 
dung der von ihm vorzüglich geliebten Abtei Heili— 
gen Kreutz verschied 
Dürrenstein, auch in den Geschichten des 
letzten Babenbergers, Herzog Friedrich des 
Sttreitbaren, berühmt als der maͤchtigen Kuen— 
ringer wichtigstes Besitzthum, ward nebst der na⸗ 
hen Wachau durch Ladislav Posthumus, ei⸗ 
nem eben so gewaltigen und eben s o ungetreuen Rit⸗ 
tersmanne, dem berüchtigten Ulrich Einziger 
verliehen, und in den Fehden, die er nach seiner 
Ungnade mit Erzherzog Albrecht und Ibrgen 
Eckardsauer führte, der Tummelplatz blutiger 
Auftritte. — 1645 fiel hier ein fuͤr die österreichi— 
schen Waffen unglückliches Gefecht wider Torst en⸗
	        
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