Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Erster Theil. Zweyter Theil. (1/2 / 1839)

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Dietrichstein, seinen hohen Sinn, als ein scho— 
nender Richter seiner Verfolger bewaͤhrte. 
Waͤhrend des dreißigjaͤhrigen Krieges mußte 
die Maidenburg gleichfalls manche Drangsale 
erleiden. Als sich im Jahre 1645 der Schwedenfeld⸗ 
herr Torstensohn mit seinem Heere kuͤhn vor die 
Donaqubrücken Wiens gelagert hatte, sandte er einen 
seiner Unterbefehlshaber, den Hauptmann Mor— 
taigne mit einer gewaltigen Schaar wider die noch 
unbezwungenen Schlosser Nicolsburg, und die 
Maidenburg. Neuyzig Kriegsknechte von der 
Bürgerschaft unterstützt, vertheidigten das Schloß 
und die Stadt Nicolsburg; allein die Schwe— 
den bedrängten diese so hart, daß sich schon am an⸗ 
dern Tage die Thore oͤffneten, und die vorhandenen 
betraͤchtlichen Magaziue nebst 534. Kanonen in Fein⸗ 
deshand fielen. Die Maidenbur g ward von den 
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gesteckt. Auch die nachbarlichen, schon in Oester— 
re ich gelegenen Schlösser Falkenstein, Staatz 
und Rabensburg fielen ihrem Grimme, und 
bliehen selbst noch lange nach der Belagerung Brünns 
in ihrer Gewalt. Erst in der zweiten Nacht des Aprils 
1646 entriß ihnen der heldenmüthige Vertheidiger 
Brünns, Ludwig Rattwit von Souchés, 
Nicolsburg und Maidenburg, und die fol— 
genden Tage die übrigen Schlösse. 
Die bei der letzten Eroberung der Maiden— 
burg zerstörten Mauern wurden nicht mehr wieder 
hergestellt, und das ganze halbverfallene Gebaͤude 
seinem Schicksale überlassen. Bloß ein Waͤrter be— 
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und pflegte Gewitter und Feuersbrünste der umlie— 
genden Gegend durch das Laͤuten der Schloßthurm⸗
	        
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