Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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Ritten und Gebrauche iw Salzkammergute. 
Das Volk des Salzkammergutes zeichnete sich schon 
damals durch musterhaften Duldungsgeist aus, welcher 
Katholiken und Protestanten in Friede und Eintracht neben 
einander leben ließ. wie allenthalben, gab es auch hier 
manche Volks gebrauche, die nun mehr uud mehr ver¬ 
schwinden. Nur die Glöckler und Sternsänger, über 
welche wir bereits im Beginne dieses Buches sprachen, 
blieben als letzter Nest des Volkslebens. 
(Einst zogen aber auch zum neuen Jahre die „vier 
Stände vou Haus zu Haus, nämlich vier Männer als 
Edelmann, Soldat, Bürger uud Bauer gekleidet, von 
welchen sich jeder als der nothwendigste Stand bezeichnete, 
bis sie sich endlich die Hände zur Versöhnung reichten,' 
einen Rundgesang anstimmten und das vereinte segensreiche 
Zusammenwirken aller Menschen priesen. 
Diesem ähnlich waren die „vier Jahreszeiten." 
Auch sie stritten sich um den Vorrang und warfen den 
bepelzten Winter zu Boden, worauf ein Rnndgesang 
folgte. 
2lußer der „Faschingsbochzeit", bei welcher ein ganzer 
Hochzeitszug am Faschingsmontag im lächerlichsten Kostüme 
den Markt durchzog, Lhrentänze aufführte und die Braut 
das schlechteste Aeug als Mitgift in das Hans des an¬ 
geblichen Bräutigams brachte, ist noch der Schwerttanz 
zu erwähnen. 
Dieser war eine der interessantesten Volks¬ 
belustigungen und wurde noch im Jahre ^833 durch 
Schiffleute aus Stadl und Lbensee vor Kaiser Franz I. 
unter großem Beifalle produzirt. Neun Tänzer, \ oder 
2 Pfeifer, J Tambour und 2 Faschingsnarren (Hanswürste) 
traten unter Absingnng des nachfolgenden Spruches ein:
	        
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