zweiten Schreiben beklagen jtch die ZTcifftonäre,
6die Litern ihre Rinder nicht zur „Linderlehr" schicken.
Wenn dann der Geistliche in s Haus gehen wolle, laufen
die Kinder den Wäldern zu, die Lltern aber sperren ihre
Häuser ab und „fahren uns mit groben Worten an." Die
Goiserer sagen zwar, man lasse sie in der predigt nicht
in ZUihe, sie kämen in die Kirche, um Trost zu suchen,
empfiengen aber lauter „Mißtrost", da man sie Lutheraner,
Ketzer und halsstarrige Leute nenne, ihnen mit Verdamm-
niß und auch mit zeitlichen Strafen von der weltlichen
Obrigkeit drohe, — „ aber ohne Ernst und Schärfe gehts
ritt, man mueß die Leut mit Gewalt zum Glaubens¬
bekenntniß zwingen Dannenhero als ich in dieser Gegend
zur Beicht angeordnet und Ablaß angekündet, warn überall
zahlreiche Lomunicanten, aber in Geusarn nur \2 Per¬
sonen, darunter meistens Kinder." — Die Societät habe
ihr Möglichstes gethan, — „jedennoch die Obrigkeit fct
ihr entgegen. Absonderlich seynd die von Geusarn ver¬
sichert, daß der H. Pfleger zu Wildenstein ihr getreuer
und beständiger Protektor sei, entweder aus natürlicher
Schwachheit oder eignen Nutzen, weil s ihm zu seinem
Privatinteresse dient, oder wegen Uneinigkeiten, die er ge¬
habt hat mit dem verstorbenen und jetzigen H. Pfarrer zu
Geusarn." — Deßhalb müsse der Salzamtmann einschreiten,
den Pfleger entlassen und die Ungehorsamen „bedrohen." -
„3a, wenn's nötig, mueß man dreinschlagen mit
Schwertern, daß auch vor weltlicher Obrigkeit mehr
Respekt entsteht, nit wie vorig's 3a^r/ 0)0 nac^
Gmunden vorgeladen worden, aber mit 200 Genossen
zum Pfleger nach Wildenstein ist gangen."
Aus einem dritten, vom Jahre stammenden
Aktenstücke sei folgende Stelle wörtlich zitirt: „Warumb
sollte man diese wenigen Bauers- und Arbeitsleut
nit können bekehren oder ausrotten, da sie doch