Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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Währelld der Marktverwaltung des eben genannten 
Richters entstand ein neuer weg von £ auf feit durch das 
Wildensteingehölze. 2(uch erließ er den Befehl, daß 
Die „Freitänze" (Tänze auf freien wegen) nur 
bis 8 Uhr Abends, die andern Tänze aber „länger nit in 
die Nacht als bis 9 Uhr, oder wenn ehrbare Leut' vor¬ 
handen, bis \0 Uhr längist und nichts darüber" gestattet 
seien; — 
2. das pfund bestell Ochsenfleisches von Ostern 
\668 an höchstens \0 kr. kosten und stets nur ein Fleisch¬ 
hacker nach dem andern aushacken dürfe;') 
3. wegen der türkischen „Brenner" (vorausgeschickte 
Türkenposten, welche sehr viele Ortschaften in Brand 
steckten, um dann ungehindert plündern zu können) „auf 
drei Wochen" permanente Wächter anzustellen seien, 
welche pro Tag 6 kr. (Entlohnung erhielten; 
jeder Burger die Verpflichtung habe, von seinem 
in's Haus gebrachten wein ein Quantum als „Tostwein" 
an den Richter gelangen zu lassen. 
(Ein vom Salzamtmanne am \5. Dezember \667 
ausgehendes Dekret rügte die nachlässige Steuerzahlung 
des Marktes Ischl und sagt: „Obwolen das Cöbl. Ober- 
ambt Gmundten mit Genaden verhofft, es würde deroselben 
bereits etliche Jahr continuirten genedigen Verordnung bey 
Richter, Rat und Gmein zu Ischl gehorsam observiret 
und nachgelebet, so muß man doch mit sondern Mißfallen 
verspühren, daß annoch der ZHarfht in großen und übet- 
heufften Ausständten ist und nit allein im Täz, in Steuern, 
*) Es war nämlich vorgekommen, daß „Aster Vater und 
Sohn am Lharfreitag 2 guete Oxen geschlachtet und jeder 
noch 2 Vi ertel ttt der Bank gehabt; trotzdem habe 
Martin Grueber auf's Neu ein Rindt geschlagen, 
dadurch beide Aster mit ihrem Verschleiß verhindert und 
zum Verderben getrieben seien!" 
»t.
	        
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