Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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nötigenfalls mit Gewalt Anerkennung zu verschaffen, regte 
sich allenthalben lebhafter widerstand gegen seine Ober¬ 
herrschaft und die Stände Vberösterreichs trafen nach allen 
Seiten, besonders gegen Steiermark hin, Vertheidigungs¬ 
maßregeln. 3a, es bildete sich im Traunviertel unter der 
Hauptmannschaft Karl von Iorger's eine revolutionäre 
Truppe, welche am *0. Juni nach Spital am pN’hrn zog, 
in Windischgarsten ihr Hauptquartier aufschlug und dort 
bis zum August des Jahres *620 blieb. Nicht minder 
drohend sah es im Attergau aus, wo ®rtolf von 
Geymann mit seinen Genossen im Schlosse Kogl lag- 
Ferdinand wußte sich nicht anders mehr zu helfen, al- 
dadnrch, daß er seinen Freund, den Ejerzog Max von 
Baiern zu Ejilfe rief und diesem am 6. März *62* ganz 
(Dt) er Österreich mit allen konsiszirten uud noch einzu¬ 
ziehenden Gütern pfandweise übergab.1) 
Während der bairischen Pfandherrschaft entstand im 
Salzkammergute eine derartige Theuerung, ein solcher 
Mangel an Getreide, daß ein Metzen Korn *0 bis *5 fl-, 
* Metzen Weitzen sogar *8 st. kostete, aber selbst um diesen 
preis nicht die erforderliche Quantität verkauft werden 
konnte, weil man alles Getreide auswärts verführte und 
den Gmundner Wochenmarkt gänzlich einstellte. 
Auch alle anderen Sachen hatten für jene Zeiten un¬ 
erhörte preise: Lin Pferd, halbwegs besserer Gattung, 
galt 4OO bis 500 fl., eine Kuh 50 bis 60 fl., ein Pfund 
Rindfleisch *2 kr. (sonst H bis 5 kr.), * Pfund Schmalz 
28 kr., eine Kanne wein * fl., * Paar gewöhnliche Stiefeln 
*5 fl. *8 kr. 
Ls hatte sich viel kupfernes und ledernes Geld 
eingeschlichen, demzufolge das Silber sehr hoch stieg und 
ein Reichsthaler *0 Gulden galt. Als daher einige Goiferner 
i) Diese Pfandschaft dauerte bis zum Iahre *628.
	        
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