Volltext: Aurolzmünster, Peterskirchen und Eitzing

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In Kauzing bei Errichtung der Pfarre nur ein Gut; nachdem 
dasselbe in zwei Güter geteilt worden war, bezog der Pfarrer von dem 
einen Gute, Güttiuayr genannt, den ganzen Zehent. 
Das Repertorium vom Jahre 1679 führt noch als Eigentum des 
Pfarrers an das Häusl, den Stadel und. Garten in der Khüewaidt 
nahe beim Pfarrhof; Sebastian und Maria Grabmayr besaßen diese 
Stücke zu Leibrecht (10. Juni 1677) und hatten jährlich 3 fl. Stift uud 
1 Viertel Wein oder 16 fr. zu zahlen. 
Dieses Haus steckte Pfarrer Worath (um 1700) mit eigener Hand 
in Brand, da er von seinen Häuslleuten innerhalb zwei Jahren dreimal 
ausgeraubt worden war. 
Abgesehen von den übrigen seelsorglichen Verrichtungen, soll der 
Pfarrer „alle Sonntage, hochzeitliche und heilige Tage bei seiner Kirche 
bleiben, das Gotteswort sagen, auch alle Freitage und Montage die ge¬ 
stifteten Wochenmessen') und am Samstag (die Messe) von Unser Lieben 
Fran lesen; und wo in einer Woche nicht Feiertage fielen, so soll er zu 
den angezeigten Tagen dennoch Montag und Mittwoch Messe lesen, als 
daß aufs wenigst alle Wochen vier Messen gelesen werden." 
„Er soll einem jeden Kirchherrn zu Aurolzmünster als seinem obern 
und älteren pastor, so weit es seiner Kirche nicht nachteilig (sei), willig 
und gehorsam sein; auch derselbe, wenn seiner zu Begängnis und Gottes¬ 
dienst notdürftig uud erfordert würde, kommen und vom Kirchherrn wie 
andere Priester dazumal mit Essen, Trinken und anderem gehalten werden; 
und zum Anzeigen seines Gehorsams, auch (zur) Ehre der Hauptkirche 
und zur Ergötzlichkeit soll derselbe Pfarrer zu Peterskirchen einem Kirch¬ 
herrn zu Aurolzmünster alle Jahre zu St. Moriz Tag reichen und geben 
2 Pfund Pfennig schwarzer Münze oder so viel guter Währung." 
„Es soll auch ein jeder Pfarrer zu Peterskirchen am St. Moriz 
Tag, der Hauptherr zu Aurolzmünster ist, und am St. Marx Tag des 
Evangelisten gegen Aurolzmünster in die Pfarrkirche als der rechten 
Mutter kommen, daselbst in seinem Chorrock mit andern Priestern zu 
Chor stehen, singen, wie sich gebührt, uud allda Messe lesen; es sei denn 
daß es gar nnwetterlich oder «in Gewässer auskomme, daß man nicht 
wohl über mag, so mögen sie wohl daheim bleiben bei ihrer Kirche." 
') Die Montag-Wochenmesse stammte tion Hans Herboltzberger, Vikar zu 
Pram. Für ihre Verrichtung hatte er eine ewige Gilt von 2 Pfund Pfennige und 
2 Hühnern auf das halbe Gut zu Aschbach (Peterskirchen) gestiftet. Dafür soll am 
Montag eine Seelenmesse gesungen, mit dem Responsorium umgegangen, das Placebo 
(ein Teil aus dem Totenosfizium) und nach dem Evangelium für ihn und seine Freunde 
gebetet werden. Vgl. Wirmsberger, Die Tannberger im Archiv f. d. Kunde österr. 
Gefch.-Qu. XXIV (1860) 174.
	        
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