Volltext: Ein Volk in Waffen

Sechstes Kapitel. 
Zur fünften Armee 
3cf) war kaum ins Hotel zurückgekehrt, als mein prächtiger Freund 
und Reisekamerad Rittmeister von Krum mich aufsuchte, um mir 
die traurige Mitteilung zu machen, daß er vom Bureau des Kaiserlichen 
Freiwilligen Automobilkorps den Befehl erhalten habe, sich sofort in be¬ 
sonderer Mission zum XII. Armeekorps zu begeben. Er tröstete mich 
damit, daß mir ein anderer Offizier und ein anderes Auto für die Reise 
zur kronpriuzlichcn Armee zugeteilt würden, und sicherlich ein Offizier, den 
der Dienst gerade dorthin führe. Da war nun nichts zu machen. Wir 
nahmen herzlich Abschied und verabredeten, uns wieder zu treffen, wenn 
nicht früher, so nach dem Krieg. 
Nachdem ich meinen Begleiter verloren, kam mir das kalte, reg¬ 
nerische, windige Wetter noch einmal so schlimm vor. Aber eine Stunde 
in der liebenswürdigen Gesellschaft von Exzellenz von Moltke und Ge¬ 
mahlin genügte, um die düstere Regenwetterstimmung zu vertreiben. Wir 
sprachen von den deutschen Soldaten, ihrer Gutmütigkeit, ihrer humanen 
Kriegführung und ihrem kameradschaftlichen Benehmen gegenüber den 
gefangenen ^nd verwundeten Gegnern. Wohl um die Sympathie der 
neutralen Staaten für Deutschland zu vermindern und ihre eigenen 
Truppen anzufeuern, hat die Presse der Verbündeten oft die deutschen 
Soldaten unmenschlicher Grausamkeit beschuldigt. Solche Geschichten sind 
ganz grundlos und an und für sich höchst unwahrscheinlich, da es nicht 
Art der Germanen ist und niemals war, gegen besiegte, wehrlose Feinde 
grausam zu sein. In dieser Beziehung haben die romanischen und 
slawischen Völker viel von den Germanen zu lernen. Die Zerstörung
	        
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