Volltext: Ein Volk in Waffen

Viertes Kapitel. 
Im Hauptquartier. 
^Tls wir cim Morgen des 18. September Trier verließen, waren wir 
über die geographische Lage des Hauptquartiers genau so wenig 
unterrichtet wie in Berlin. Wieder fuhren wir über die Mosel und 
warfen einen Blick hinauf auf die Höhen, wo am 4. August Franzosen 
in Zivil den Luftschiffcrn, die die deutsche Mobilisierung erkunden wollten, 
Lichtsignale gegeben hatten. Bei der Flugstation machten wir halt und 
betrachteten die „Tauben" in ihrem „Taubenschlag" von Zelttuch. Bei 
Igel erhebt sich der fast 2000 Jahre alte und 23 Meter hohe Sand¬ 
steinobelisk, die sogenannte Jgeler Säule, die für das schönste Denk¬ 
mal gehalten wird, das die Römer nördlich von den Alpen hinterlassen 
haben. Noch heute verrät seine Inschrift, daß dieses Grabdenkmal von 
Secundinius Aventinus und Secundinius Securus zur Erinnerung an 
ihre verstorbenen Eltern und Anverwandten errichtet worden ist. Wie 
anders die vergänglichen Holzkreuze, die wir bald neben der Straße 
entdecken sollten, und die verschwinden, sobald die Frühlingssonne den 
Frost aus dem Felde zieht und der Pflug neue Furchen durch die 
Ackererde schneidet. 
Nun aber nehmen wir Abschied von der Mosel. Links haben wir 
bereits die Straßen nach Metz und Saarbrücken hinter uns, und nicht 
weit nach Süden liegt die Grenze Lothringens. Auf einer mit Apfel¬ 
bäumen bepflanzten Chaussee erreichen wir Wasserbillig, kreuzen den 
kleinen Fluß Sauer und sind damit im Großherzogtum Luxemburg. 
An einem Eisenbahngleis hält uns ein unendlich langer, leerer Zug auf; 
er fährt nach Deutschland, um Soldaten zu holen. Das Volk in
	        
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