Volltext: Ein Volk in Waffen

Fünfundzwanzigstes Kapitel. 
Allerseelen. 
eeit tausend Jahren wird in der katholischen Kirche am 2. November 
das Allerseelenfest gefeiert zur Erinnerung an die Toten und 
als Mahnung für die Lebenden, zu Gottes Thron Fürbitten für die 
Seelen hinaufzuschicken, die im Fegefeuer schmachten. In den Kirchen 
wird eine Messe für die Verstorbenen gelesen, und auf den Kirchhöfen 
werden die Gräber mit Kränzen und Blumen geschmückt. 
In der Stadtkirche von Bapaume wurde Sonntag den 1. No¬ 
vember eine „deutsche Allerseelenfeicr" zur Erinnerung an die gefallenen 
Soldaten abgehalten. Der Herzog und ich begaben uns rechtzeitig zum 
Gottesdienst. Wir fanden aber die Kirche bereits gedrängt voll von 
4000 Soldaten. Wir bahnten uns einen Weg zum Chor, wo uns zwei 
Stühle in einer Gruppe von Unteroffizieren angewiesen wurden. 
Die alte Kirche macht einen wahrhaft großartigen und prächtigen 
Eindruck. Wenn man Platz genommen hat, betrachtet man zunächst 
das Gotteshaus mit seinen hohen gotischen Wölbungen und seinen 
schönen Fenstern. Zu beiden Seiten des mächtigen Langschiffs werden 
schmale Seitenschiffe von soliden Säulen getragen. Die Wände sind 
mit großen Gemälden, wahrscheinlich von zweifelhaftem Kunstwert, ge¬ 
schmückt. Durch die gemalten Fenster sickert das Sonnenlicht herein 
und fällt in allen Farben des Regenbogens auf die weißen Säulen. 
Man ist erstaunt darüber, daß eine Stadt von wenig mehr als 
3000 Einwohnern eine Kirche braucht, die 4000 Personen faßt! Aber 
an den großen Festen versammelt dieses Gotteshaus die Bevölkerung 
der ganzen Umgegend.
	        
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