Volltext: Ein Volk in Waffen

Zwanzigstes Kapitel. 
Die Beschießung von Oftende. 
^?^reitag den 23. Oktober weckte mich Dr. Kübler, um mir eine 
Promenade zum Leuchtturm und dem alten Fort vorzuschlagen. 
Wir wanderten nach dem neuen Außenhafen, wo uns ein Matrose über 
den Kanal ruderte; dann verfolgten wir den Weg bis zur Fliegcrstation, 
besonders um den Aufstieg einer Taube zu sehen, die sich zu bedeuten¬ 
der Höhe cmporschraubtc und dann nach Südwesten verschwand. 
Der Leuchtturm erhebt sein weißes Minarett 58 Meter über den 
Erdboden. Es war mir schwer, der Versuchung zu widerstehen, bis zu 
seinem Feuer hinaufzusteigen und Nieuport, Furnes und Dünkirchen 
zu betrachten, die von dort aus sichtbar sind. 
Dafür lenkten wir unsere Schritte nach dem alten Fort mit seinem 
Graben, seinen Erdwällen und seinen fünf Kanonen aus dem Jahre 
1862. Zurück fuhren wir mit der elektrischen Bahn. Im Wagen saßen 
Soldaten und Zivilisten. Unter jenen war ein alter Landsturmmann, 
der erzählte, er habe drei Söhne im Krieg, aber er habe keine Ahnung, 
wo sie ständen und ob sie noch lebten. „Sie mögen immerhin fallen," 
sagte er, „fürs Vaterland opfert man alles." 
Auf die Strandpromenade zurückgekehrt, setzten wir uns auf eine 
Bank am Kursnal und betrachteten das englische Geschwader durchs 
Fernrohr. Die Luft war ungewöhnlich klar, das Wetter strahlend. 
Kurz vor 1/21 Uhr suchte mich Kapitänlcutnant Bcß auf. Er war 
eben mit Admiral von Schröder von Middelkerke zurückgekehrt und er¬ 
zählte, die Straße, aus der wir gestern laubgeschmückte Wagen gesehen 
hatten, sei jetzt alles andere als sicher, da ein paar Granaten dort
	        
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