Volltext: Ein Volk in Waffen

Vierzehntes Kapitel. 
Ruhige Tage. 
2. Oktober machte ich einen Abstecher nach Sedan, um meine 
Ausrüstung zu vervollständigen. Leutnant Kollmann bot mir einen 
Platz in seinem gedeckten Automobil an, das täglich diesen Weg fuhr, 
und wir sausten dahin durch leichte Nebelschleier, die über Feld und 
Wiesen schwebten. 
Als wir an die Brücke bei Le Chesne kamen, stellte sich ein Land¬ 
sturmmann uns in den Weg und schwang eine weiße Fahne. Wir 
hielten, und ein Offizier trat vor, salutierte und bat um unsern Aus¬ 
weis. Das ist doch wunderlich, dachte ich, dieses Automobil müßte doch 
bekannt sein, und obendrein sind ja hier ein Offizier in Uniform und 
zwei gleichfalls uniformierte Chauffeure! Nachdem unsere Papiere geprüft 
waren, erklärte man uns, die Kontrolle sei verschärft worden, da ver¬ 
schiedene Spione unterwegs seien; da deren Kühnheit so weit gehe, sich 
in deutschen Uniformen zu zeigen, könne man nicht vorsichtig genug sein. 
Die Eisenbahn nach Vouzicrs war offenbar noch nicht so gut mit 
Wagen versehen, daß sie für den Transport zureichte, denn hier gingen 
in einem fort endlose Trainkolonncn auf der großen Etappcnstraße der 
vierten Armee. 
„Was bedeuten die Buchstaben E. K. K. auf allen diesen Auto¬ 
mobilen?" fragte ich meinen Begleiter. 
„Etappcnkraftwagenkolonne," antwortete er; „sic befördern Proviant 
und Munition wie die andern." 
Dann plauderten wir von diesem wunderlichen Leben, das sich 
hinter der Front entfaltet, von all diesen starken Banden, an denen
	        
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