Volltext: Ein Volk in Waffen

Zwölftes Kapitel. 
Hinter der vierten Armee. 
m 28. September begab ich mich frühmorgens in den Gasthof 
„Zum goldenen Kreuz" und war bald darauf mit General von 
Seckendorfs und seinem Adjutanten auf dem Weg an die Front der vierten 
Armee. Die Straße führt nach Südsüdwesten in der Nähe des Ardenner 
Kanals, der ein paarmal gekreuzt wird. Unser erstes Ziel war die Stadt 
Vouziers, bis wohin der Eisenbahnverkehr geordnet ist. Trotzdem be¬ 
nutzen zahlreiche Kolonnen die Chaussee. Eine Landstraßen-Etappenlinie 
ist immer belebt. Die Straßen hinter der vierten Armee gleichen in 
allem wesentlichen denen, die ich vorher hinter der fünften gesehen hatte. 
Eigentlich hatte sich nur der Rahmen des Bildes verändert. Wir fahren 
an einladenden Biwaken vorüber. Hier und da raucht es noch von einem 
Lagerfeuer, über dessen Glut die Soldaten ihr Frühstück zubereitet haben. 
Zwischen den Kastanien und Ahornbäumen, deren Laub sich schon verfärbt, 
bewegt sich das bunte, kriegerische Landstraßenleben, an das wir schon 
gewohnt find: Soldaten und Fuhrwerk einer großen Etappenlinie, Pro¬ 
viant- und Munitionswagen, Lazarettautos und ganze Reihen altmodischer 
gelber Postwagen, die Feldpostbriefe befördern und nach Deutschland über 
Trier fahren, wo die erste Sortierung geschieht. Die unentbehrlichen Feld¬ 
gendarmen in ihren grünen Uniformen reiten auf und ab und passen auf. 
Ein ausgedientes Pferd hat seinen Gnadenschuß erhalten und wird eben 
beiseite geschleppt; ein Blutstrom fließt aus seinen Nüstern und rötet 
den Staub der Landstraße. 
Wir fahren durch mehrere Dörfer, darunter Tannay und Le Chesne 
am Ardenner Kanal — denkwürdige Gegenden. Es fällt einem nicht
	        
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