Volltext: Ein Volk in Waffen

Zehntes Kapitel. 
Zurück ins Große Hauptquartier. 
rint 12 Uhr stand auf dem Hofe ein gedecktes Automobil mit seinem 
"V* Chauffeur und einem wohlbeleibten, freundlichen Unteroffizier. Es 
war aus Köln und mit „Liebesgaben" an der Front; deshalb führte 
der vordere Schutzschirm des Wagens die grün-weiße Flagge der Rhein- 
provinz und die weiß-rote der Stadt Köln. Ich nahm vom Schlo߬ 
personal Abschied und rollte durch die kleine Stadt, als eben zwei 
deutsche Flieger sich in Spiralen zum hellblau strahlenden Himmel empor¬ 
schraubten, um an die französische Front zu fliegen und zu erkunden. 
Das kleine Stadttor mit seinem gewölbten Tunnel verschwand hinter 
uns, und wir kamen auf die Landstraße, die schon wieder so weit trocken 
war, daß es hinter dem Auto stäubte. 
Nun begannen wieder die gewöhnlichen Bilder: unglaubliche Massen 
Soldaten, die nach der Front marschieren — Proviantkolonnen mit 
Bauernwagen — Sanitätsautobusse mit Schwerverwundeten und leere 
Autobusse, die noch mehr Gäste in die Kriegslazarette holen sollen. Wir 
überholten einen Transport von mehreren hundert französischen Gefangenen, 
die in drei Mann breiten Gliedern gingen, mit einem deutschen Wacht¬ 
posten für jeden zwanzigsten oder dreißigsten Mann. Unter ihnen war 
ein Hauptmann, der gebeugt und wie gealtert einherging nach dem harten 
Schlag, der ihn und seine Kameraden getroffen hatte. 
Unter der Wölbung einer Eisenbahnbrücke fuhren wir in das Dorf 
Chauvency ein, wo der Wachtposten uns anhielt. Eine endlose Proviant¬ 
kolonne kam eben über die Holzbrücke gefahren, die die Pioniere über 
das fast trockene Flußbett der Chiers geschlagen hatten, dicht neben den 
Trümmern der von den Franzosen gesprengten Brücke. Zwischen den
	        
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