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sandte, wo man den Stab der linken Nachbar-Division vermutete,
blieben völlig erfolglos.
Durchbruch der Masse der Infanterie der 3. Garde-Division nach
Brzeziny. (Skizzen 14 n. 15.) Infolge der zahlreichen Marsch-
stockungen hatte sich am 23.11. auch der Rückmarsch der 3. Garde-
Infanterie-Division verzögert. Erst von 10 Uhr vormittags ab über--
schritten Teile der 3. Garde-Infanterie-Brigade sowie die Artillerie
und Kolonnen der Division bei „zu" Bukowiec die Miazga. Zur
Deckung des Aberganges waren auf dem Westufer zwei Batterieu
und zwei Maschinengewehrkompagnien belassen worden, während die
erst gegen 1.30 nachmittags mit der Abteilung Reinhard eintreffende
Feldhaubitzabteilung Diez sogleich auf dem östlichen Ufer bei
Höhe 213 am Südrande von Borowo in Stellung ging. Die Abtei-
lung Ruhstrat vom 5. Garde-Feldartillerie-Regiment stand bereits
bei Gora Zielona, um nach Nordwesten zu decken; die schweren
Batterien waren der 49. Reserve-Division für den Marsch zugeteilt.
Als erstes Marschziel hatte Generalleutnant Litzmann seiner
Infanterie den Nordrand des großen Waldes von Galkow be-
stimmt. Mit dem Schutze der Division nach rückwärts wurde der
Kommaudeur der 3. Garde-Feldartillerie-Brigade, Generalmajor
Graf Schweinitz, beauftragt, dem außer seinen drei Artillerie-Ab-
teilnngen und den beiden Maschinengewehrkompagnien noch zwei-
undeinhalb Kompagnien") des Garde-Grenadier-RegimentsNr.5
unter Major Roosen zur Verfügung gestellt wurden.
Um die Mittagsstunde traten die 6. Garde-Brigade und liuks
davon die 3. zum Angriff durch den 3 km breiten und 6 km tiefen
Wald an. Der Feind leistete in dem vielfach mit dichtem Unter-
holz bestandenen Walde heftigen Widerstand; von Dickicht zu
Dickicht mußte er zurückgeworfen werden.
Es war 1 Uhr nachmittags. In Gora Zielona saß in einer engen
Panjestube in ernster Beratung der Divisionskommandeur mit sei-
nem Generalstabsoffizier. Die Abteilung Reinhard mußte jeden
Augenblick eintreffen. Ob nnd in welcher Stärke der Gegner nach-
drängte, war nicht bekannt. Nach Reinhards Abmarsch glaubte
*)Außerdem eine Kompagnie zur Bewachung der 6000 Gefangenen der
Armeegruppe.