Volltext: Die Schlacht bei Lodz [19]

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der Feind auch hier das Feld. Der H. K. K. 1, nunmehr im Begriff, nach 
Süden gegen den Rücken des II. russischen Armeekorps und dann 
weiter gegen Lodz und Skierniewice vorzustoßen, um Scheide- 
manns und des Großfürsten Hauptquartier aufzuheben, fand er- 
neuten Widerstand, und zwar die 6. Kavallerie-Division bei Strelce, 
die 9. östlich von Sokolow, wo diese Division 800 Gefangene machte. 
Ein glänzender Erfolg hatte der Kavallerie gewinkt» doch sie hatte 
zu spät Luft bekommen, um östlich Kutno in weitem Bogen aus- 
holend ihr hochgestecktes Ziel zu erreichen. 
Überfall bei Kutno. Die 6. Kavallerie-Division gelangte schließ- 
lich am späten Abend bis dicht vor Kutno. Generalleutnant Graf 
v. Schmettow (Egon) entschloß sich, die von den Russen stark belegte 
Stadt zu nehmen. Die Ausgänge wurden gesperrt; zu Fuß drangen 
die Reiter gleichzeitig von mehreren Stellen in die Straßen Kutnos. 
In blutigem Handgemenge wurden 1200 Russen gefangen. Es 
war eine Tat, wie sie von Kavallerie allein wohl selten ausgeführt 
wurde; wir werden dabei an den Äberfall von Rathenow durch 
die Reiterei des Großen Kurfürsten erinnert. Prinz Joachim von 
Preuße« nahm an dieser Unternehmung teil» er drang um 4 Uhr 
vormittags mit den ersten Schwadronen in die Stadt ein. 
Ohne jede Nachtruhe wurde am 16. November um 8 Uhr vor- 
mittags der Weitermarsch angetreten. Bei Dworne, 7 km östlich 
Kutno, gelang es der Vorhutschwadron der 6. Kavallerie-Divi- 
sion, den Zivil-Gouverneur von Warschau, General Baron Korsf, 
in seinem Kraftwagen gefangenzunehmen, mit dem er nun nicht 
nach Warschau, sondern nach Thorn weiterfahren durfte. Wieder 
stieß das Kavallerie-Korps auf Widerstand russischer Infanterie isttb 
Artillerie, der erst am Abend gebrochen werden konnte. Aber 
die 6. Kavallerie-Division erreichte doch noch den Bzuraabschnitt 
bei Orlow, während die bei Zychlin kämpfende Schwesterdivision 
in jener Gegend verblieb. 
Durch das Herumgreifen der Kavallerie Richthofens war dem 
XXV. Reserve-Korps seine Aufgabe am 16. wesentlich erleichtert 
worden; im Vormarsch durch das von Schmettow geöffnete Kutno 
gelangte es am 16. kampflos nach Piontek. 
Erstürmung von Piorowawola. Das XX. Korps hatte in Ge¬
	        
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