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der Brücke dem Gegner den Rückzug abschneiden. Schon der-
kündeten die Flammen von dort den Erfolg der deutschen Geschosse.
Der Feuerschein war der beste Wegweiser, auf ihn ging es zu,
querfeldein über Schützenlöcher und Gräben. Merkwürdig still
blieb es auf der Heerstraße; unbehelligt marschierte das Regiment
am 13. November 6 Uhr morgens in Dombie ein. Wider Erwarten
hatte der Russe den Ort geräumt. Die furchtbaren Verluste hatten
seine Widerstandskraft gebrochen.
Gefechte bei Dombrowice. (Skizze 5.) Das russische II. Armee--
korps, dessen Stellung sich von südlich Chodow bis über Lanienta
erstreckte, wurde gemeinsam von beiden oft- und westpreußischen
Korps angegriffen. Das XVII. Korps ging über Straszkow und
Dzierzbice, das XX. über Dombrowice und Olszowa vor. Die feind-
liche Stellung bei Chodow wurde nachmittags vom XVII. Korps
erobert; der Angriff auf den Südflügel war in gutem Fluß. Die
bei Zawadka bereitgestellte Reserve des XVII. Korps wurde von
Süden umfassend auf Sobotka angesetzt.
Vor der Front des XX. Korps hatten sich zunächst heftige Kämpfe
um feindliche Vorstellungen abgespielt. So stürmte Oberst Nitzsch *)
mit seinem Regiment 147, das seit derMasurenschlacht den Namen
des Siegers von Tannenberg trägt, die Höhen von Dombrowice.
Erst gegen 7 Uhr abends befand sich das Korps vor der feind-
lichen Hauptstellung. Aber noch in der Dunkelheit wurde Ostrowy
im Sturm genommen. Auf dem linken Flügel hatte sich die 9. Ka-
vallerie-Division erfolgreich am Angriff beteiligt, während in der
Mitte östlich der Eisenbahn der Sturmversuch gegen die stark be-
festigten Höhen von Piorowawola zunächst nicht glückte.
Im Vormarsch von Kowal auf Gostynin war das I. Reserve--Korps
mit der 36. Reserve-Division auf starken Feind in Linie Piotrow—
Marjanka gestoßen, den es, unterstützt von der 6. Kavallerie-
Division, angriff, ohne eine Entscheidung herbeiführen zu können.
Schon nahte von Plock her das VI. sibirische Korps. Im Weichsel-
tal hatte das XXV. Reserve-Korps zur Verfolgung des dort zurück-
gegangenen Feindes eine Abteilung von zwei Bataillonen und
*) Am 16.12.14 beim Sturm auf die Höhen von Dlichtow nordöstlich von
Lodz gefallen.