Volltext: Die Schlacht bei Lodz [19]

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rischen Feuer zum Trotz, nahe an Chelmno heran; der Dorftand 
wurde erreicht. Mit wenigen Gruppen der 10. Kompagnie stürmte 
als Erster des Regiments Leutnant d. R. Fromm in kühnem 
Wagemut in die Dorfgassen. Im dichtesten Kugelregen gelangte 
die Schar ins Dorf. Da stürzten mit wildem Geschrei aus allen 
Häusern Russen auf die Tapferen ein. In jähen Sprüngen ging 
es an den Dorfrand zurück. Zischend und pfeifend spritzten die 
Kugeln auf und über die Gassen. Wie durch ein Wunder aber 
erreichten viele der Kameraden noch unverwundet einen deckenden 
Brückenpfeiler. Man setzte Helme auf den Brückenrand. Es dauerte 
nicht lange, so waren sie heruntergeschossen. 
Verstärkung wurde herangezogen. Noch war der Feind nicht 
erschüttert. Trotzdem entschloß sich Fromm mit einer Schar Frei- 
williger einen zweiten Sturm zu wagen. Hart waren sie in den 
Gassen an den Gegner heran; es schien zum Handgemenge zu 
kommen. Da sank Fromm mit schwerem Brustschuß zusammen. 
Nur vier seiner Begleiter kamen unverwundet zurück. Der 
Maschinengewehrzug Greve verhinderte ein Nachstoßen der Russen. 
Inzwischen drang Leutnant d. R. Hirth mit seinen Freiwilligen in 
eine Scheune am Dorfrande, aus deren Dachluke starkes Feuer 
kam. Das Absuchen war ergebnislos. Beim Verlassen der Scheune 
erhielten sie Feuer. Nun wurde sie angezündet; lichterloh leckten 
die Flammen. Aber auf dem Rückwege erhielt Hirth einen schweren 
Beinschuß. Erst als später der Angriff voranschritt, konnten beide» 
Fromm und Hirth, geborgen werden. Fromm erlag jedoch noch in 
derselben Nacht auf dem Verbandplatze in Rzuchow seiner Wunde; 
Hirth mußte nach Wochen noch das Bein abgenommen werden. 
Um das Flankenfeuer niederzuhalten und, vor allem, um die 
Umfassungsversuche der Russen auf dem rechten Flügel zu ver- 
hindern, wurde um 2.39 nachmittags die 4. Kompagnie dort ein- 
gesetzt. 
Schon vorher, gegen 2Uhr nachmittags, als es sich zeigte, daß 
das III. Bataillon den Widerstand der Russen nicht allein zu 
brechen vermochte, war das II. Bataillon, das gleich dem I. bisher 
im Walde oder an den Häusern von Rzuchow Deckung gefunden 
hätte, herangezogen worden.
	        
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