Volltext: Die Schlacht bei Lodz [19]

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gründlichen Feldwege, die zahlreichen Engpässe ließen die Kaval- 
lerie nicht in der gewünschten Schnelligkeit vorwärtskommen. Seit 
Mittag stand das Korps mit der 9. Kavallerie-Division bei Izbica, 
mit der 6. bei Lubraniec im Kampfe. Auch bei den beiden linken 
deutschen Flügelkorps erfolgte an diesem Tage die erste Berührung 
mit den Russen (Skizze 3). Die 36. Reserve-Division unter General- 
major Kruge warf den Feind südlich Iaranowek zurück, die 49. Re- 
serve-Division nahm auf ihrem Vormarsch nach Wloclawek die 
schwach besetzten Dörfer Ianowice und Lubanie in Besitz. Am Abend 
stand der Feind in Linie Bachorka—Wieniec—Bahnhof Brzezie. 
Der Armeebefehl für den 12. November gab dem XX. Korps 
die Richtung auf Chodecz—Kruszyn, während die beiden Reserve- 
Korps zum Angriff gegen die Linie Brzesc—Winnes—Wlocla¬ 
wek vorgingen. Richthofen sperrte die feindliche Rückzugsstraße 
bei Kowal. 
12. 11.14. Gefecht bei Wloclawek. Gegen Mittag waren Falborz 
und Wieniec im Besitze der 36. Reserve-Division; wenige Stun- 
den später stürmte der rechte Flügel der 49. Reserve-Division 
über einen deckungslosen Wiesengrund und durch den Wasser- 
reichen Zglowionczkabach die Dörfer Machnacz und Marjanki. 
Auch auf dem linken Flügel war das Gefecht gut vorwärts ge- 
gangen. Bei einbrechender Dunkelheit wurde in den westlichen 
Vororten von Wloclawek mit äußerster Erbitterung gekämpft; 
Bajonett und Kolben taten ihre Schuldigkeit. Zu Hunderten wur- 
den die Russen aus den Häusern gezogen. Das Gewehrfeuer 
verstummte fast. Im Gefühl des Siegers ritt General v. Briefen, 
der den Angriff zunächst auf dem rechten, dann auch auf dem 
linken Flügel seiner Division persönlich geleitet hatte, bis jen- 
seits des Eisenbahndammes vor und gab seiner Stabswache Be- 
fehl, die in der Stadt gelegene Brücke über den Zglowionczka- 
bach zu erkunden. Im Galopp ging es auf dem Steinpflaster vor, 
da begann plötzlich ein rasendes Schießen aus allen Häusern. Vier 
Pferde wälzten sich auf dem Straßenpflaster und begruben ihre 
Reiter unter sich. Auch ihres kühnen Führers wurde die Division 
beraubt. Durch den Hals getroffen, fand General v. Briefen 
hier den Heldentod.
	        
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