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von Biecz über Libusza auf Kobylanka gemeldet. Der Komman¬
deur des Reserve-Irlfanterie-.Regiments Nr. 46, Oberst Matthiaß,
übernahm mit drei Bataillonen der Divisions-Reserve den Flanken«
schuh der Truppen des Generalmajors v. Suter. Aber der Russs
kam ßu spät; die feindlichen Stellungen waren längst in unserer
Hand; der tapfere Verteidiger hatte bereits die Waffen strecken
müssen. Artillerie und Infanterie erwarteten gespannt das Auf«
treten des neuen Gegners. Bei klarem Wetter war das feind¬
liche Hintergelände gut einzusehen; außerdem wurde die Kolonne
dauernd von unseren Fliegern überwacht, die entsprechende Mel¬
dungen erstatteten. Endlich gegen 4 Ahr nachmittags taucht die
Marschkolonne aus Kobylanka heraus auf. Auf unserer Seite
scheint das Schlachtfeld wie ausgestorben. Man läßt den Feind
noch näher heran, dann bricht der Orkan los. Von allen Seiten
wird die Kolonne mit Artilleriefeuer überschüttet, so daß sie schleu¬
nigst kehrt macht. Die Brigade sah man an diesem Tage nicht wieder.
Im Nachstoße wurde noch Gelände gewonnen, bis man auf den
Höhen südlich Kryg und westlich Kobylanka auf frischen feind¬
lichen Widerstand traf. Nach neuer Artillerievorbereitung wurde
gegen Abend nochmals zum Sturm geschritten, und nach sieg¬
reicher Durchführung desselben auf den Kuppen südlich Kryg,
südlich Kobylanka und am Fuße der Höhe 323 nordöstlich Gorlice
zur Ruhe übergegangen.
Seit Nachmittag zog eine dicke, undurchdringliche, schwarze
Rauchwolke von Gorlice her über das Gefechtsfeld. Die Tanks
einer Naphta-Fabrik waren in Brand geraten, entweder durch
Artilleriefeuer oder durch Brandstiftung der Russen. Noch wäh¬
rend der ganzen Nacht loderten die Hellen Flammen haushoch
gen Himmel, während der schwarze Qualm die Sterne verdüsterte.
Ein eigenartiger, unvergeßlicher» schaurig schöner Anblick! Gor-
lice selbst war schon in den vorhergehenden Kämpfen stark zu¬
sammengeschossen worden; jetzt war es nur noch ein Trümmer¬
haufen. Trotzdem hatten Hunderte von Bewohnern, meist Kaftan-
juden mit ihren Familien, in den Kellern während des Wirkungs¬
schießens unserer Artillerie ausgehalten. Die ländliche Bevölke¬
rung schien gegen die Schrecken des Krieges gefeit zu sein; man