Volltext: Gorlice-Tarnow [21]

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nicht ganz entzogen werden. Was mußte alles geleistet werden, 
ehe der erste Artillerieschuß die Durchbruchsschlacht eröffnen 
konnte! Sechs Tage lang rollten die Transporte ununterbrochen 
heran. Sofort nach den Ausladungen schoben sich die Truppen 
in die Versammlungsräume, wobei die Bewegungen dauernd der 
feindlichen Lufterkundung entzogen bleiben mußten, was bei dem 
schonen Maiwetter erhebliche Aufmerksamkeit erforderte. Unter¬ 
dessen gingen die Erkundungen an der Front vor sich, die für die 
Ablösung der österreichisch-ungarischen Verbände durch die deut¬ 
schen Angriffstruppen und für den richtigen Einsatz der einzelnen 
deutschen Waffengattungen für den Durchbruch nötig waren. 
In weiser Voraussicht hatte die deutsche Oberste Heeres¬ 
leitung angeordnet, daß die höheren Truppenführer mit ihren 
Generalstabsoffizieren, die Artillerieführer und Pionierkomman¬ 
deure in den ersten Zügen zu fahren hatten. So konnte sofort 
nach ihrem Eintreffen die Erkundung der österreichisch-ungarischen 
und russischen Stellungen sowie der Anmarschwege und des Ent¬ 
wicklungsgeländes beginnen, der sich die für den Einsatz der Infan¬ 
terie, Maschinengewehre, Artillerie, Minenwerfer und Pionier¬ 
verbände unmittelbar anschloß. Die Fliegeraufklärung war zu¬ 
nächst noch untersagt, um durch Auftreten zahlreicherer deutscher 
Flugzeuge nicht vorzeitig die Aufmerksamkeit der Russen auf 
den Abschnitt 31t lenken. 
Mackensens erste Befehle. Das Armee-Oberkommando hatte 
sich auf Grund persönlicher Einblicknahme in das Gelände ent¬ 
schlossen, die 11. Armee über die Linie Ropica ruska—Eorlice— 
Staszkowka—Rzepienik angreifen zu lassen. Am 25. April 1015 
erging der grundlegende Armeebefehl für die Abschnittsverteilung 
und die Ablösung der österreichisch-ungarischen Verbände. Am 
26. erfolgte auf Grund der vorgenommenen Erkundungen die Rege¬ 
lung der artilleristischen Verstärkung^der Armeekorps (siehe An¬ 
lage S. 88) und die Ausgabe der ersten Weisungen für die K. u. 
K. 4. Armee, sowie eine Orientierung der österreichisch-ungarischen 
3. Armee des K. u. K. Generals der Infanterie Boroevic von 
Bojna. Aus diesen Befehlen und Mitteilungen ging folgende 
Absicht des Generalobersten v. Mackensen hervor:
	        
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