Volltext: Was wir vom Weltkrieg nicht wissen

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Friedrich Zeiger 
fl noftiiy k CBoeMy 6paTy coro^im ... ich geje choütt Baimain Bruda (ich gehe heute 
zu meinem Bruder) 
Ww ciofla koma lcher (komm mal her!) 
fl ns noftfliy Ich gejenicht (ich gehe nicht) 
fl noeay CKopo äomoü b Pocchio .... Ich fare Ballt nach chausse narusland (Ich fahre 
bald nach Hause, nach Butzland) 
Ohojijkh mh6 canorn Borgma di Schtifell (Borg mir die Stiefel) 
flafi mh6 ho;khin;i,i CKopeit Qipma di schere kling (Gib mir die Schere, flink!) 
Bcram, Schlei auf (Steh auf!) 
IlpHHecH Mae oyiiary bringma das papija (Bring mir das Papier) 
ripimecii MHe 3Ty KO.idacy bringman die Woorst (bring mal die Wurst) 
Ca«HCb Setzich (Setz dich!) 
flaii MHe orom gipma faja (Gib mir Zeuer!) 
Diese drollig anmutenden Sprachstudien haben einerseits etwas kindliches, 
andererseits verraten sie die erstaunliche Zähigkeit des Slawen, eine fremde Sprache 
zu erlernen. Aus den angeführten Wörtern und Sätzen kann man deutlich genug 
sehen, wie scharf dieser Russe den Rlang einer fremden Sprache erfaßte und Ge¬ 
hörtes phonetisch niederschrieb. 
* 
Eine „wahre Zeppelinnacht" in Paris 
Als die ersten Zeppelinüberfälle auf Paris einsetzten, brachten neutrale und 
deutsche Zeitungen dramatische Berichte darüber, wie die Wirkung dieser Luftschiff¬ 
angriffe auf die pariser Bevölkerung war. Oie Angriffe erfolgten stets bei Nacht und 
man redete im Zusammenhang damit von „Zeppelinnächten", d. h. Schreckens¬ 
nächten. Weil aber die pariser sich nicht so leicht verblüffen ließen und weil man die 
Meinung verbreiten wollte, diese „Zeppelinnächte" wären harmlos gewesen und 
ganz anders verlaufen, als sie in der Auslandspresse dargestellt wurden, tauchte ein 
französischer Bilderbogen propagandistischen Charakters auf, der eine „wahre Zep¬ 
pelinnacht" („une vraie nuit ä Zeppelins“) zu schildern versuchte. Es sah da alles 
ganz anders aus, als man seither hörte, die pariser Bevölkerung sah der Ankunft der 
Zeppeline wie einem ungeheuer lustigen, festlichen Ereignis entgegen, sie hatte sich 
demnach auf den Dächern versammelt, wo sich alle möglichen Zdgllen abspielten, man 
sah da gemütliche Zamilientische, aß zu Abend, studierte Zeitungen, eine Runde von 
Weinzechern war um einen lustigen Redner versammelt. Wan saß auf Rammen, auf 
Brandmauern, flirtete. Und wer sich nicht dem vergnügen und der fidelen Zer¬ 
streuung hingab, der suchte mit dem Zernrohr den nächtlichen Himmel nach Zep¬ 
pelinen ab. Der Bilderbogen war sozusagen auf das Motto: „Bangemachen gilt 
nicht!" abgestimmt. 
Wie aber diese pariser Zeppelinnächte in Wirklichkeit verliefen, darüber gibt kein 
Bilderbogen Auskunft. 
* 
Episode aus dem Russeneinbruch in Ostpreußen 
Leim Russeneinbruch in Ostpreußen, August 1914, war auch die Feste Bogen bei 
Lötzen von Rennenkampfs Truppen eingeschlossen worden. Der Chef dieser russischen 
Belagerungstruppen sandte einige Parlamentäre mit folgender origineller, hand¬ 
schriftlich geschriebener Aufforderung zur Übergabe in die Zeste:
	        
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