Volltext: Was wir vom Weltkrieg nicht wissen

363 
Wehr und Wirtschaft im großen Kriege 
das Festhalten an friedensmäßigen Zuständen nichts genützt haben. Wir würden aus 
der Geschichte der Völker gestrichen und wirtschaftlich zu völliger Abhängigkeit ver¬ 
urteilt sein. Jedermann muß seinem Rönnen entsprechend in den Dienst gestellt 
werden, an der Drehbank, in der Schreibstube oder zu jeder anderen Betätigung, in 
der er dem Staat am meisten nützt." 
So schreibt die Oberste Heeresleitung am 2. November 1916 an den Reichskanzler. 
Ein kleines Geschlecht aber vermochte sich von den Friedensgewohnheiten nicht los¬ 
zureißen und versagte damit in jenem großen Augenblick der deutschen Geschichte. 
Ls ist nicht zu verwundern, wenn die Rriegswirtschaft, die immer 
mehr dem Tanz um das Goldene Ralb huldigte, eine Domäne des 
Judentums war. „In allen wichtigen Stellen der Rriegsamtsstellen und Rriegs- 
gesellschaften saßen Juden,' gerade die maßgebendsten und einflußreichsten Posten 
waren mit Juden besetzt,' der jüdische Einfluß auf die deutsche Rriegswirtschaft ging 
ins Unermessene." So schreibt Armin, und Oberst Lauer, der einen besonders tiefen 
Einblick in das ganze wirtschaftliche Treiben der Rriegszeit tun konnte, ist der Über¬ 
zeugung, daß die Rriegsgesellschaften vielfach zu 80—90 % aus jüdischen Elementen 
bestanden, die wiederum vor allen Dingen dafür sorgten, daß ihre Nlitglieder nicht 
zu kurz kamen. Als das jüdische Treiben überhandnahm, wurde am 9. Oktober 1916 
im Haushaltsausschuß des Reichstages der Beschluß gefaßt, eine konfessionelle 
Statistik anfertigen zu lassen, von der Reichsführung wurde zugesagt, eine ent¬ 
sprechende Erhebung anzustellen. Der Sturm, der daraufhin von jüdischer Seite ein¬ 
setzte, hat es jedoch erreicht, daß von einer konfessionellen Statistik aus grundsätzlichen 
Erwägungen Abstand genommen wurde. Am 19. Wär; übergab helfferich dem 
Reichshaushaltsausschuß eine Übersicht über die Vorstandsmitglieder, Geschäfts¬ 
führer und Angestellten der Rriegswirtschaftsorganisationen, ohne daß die Ron- 
fession Erwähnung fand. 
Die wirtschaftlichen und moralischen Wirkungen des Tanzes um das 
Goldene Ralb führten, wie es gar nicht anders sein konnte, allmählich 
zu einer immer größeren Zersetzung des sozialen Organismus des 
deutschen Volkes. „Nur mit Grauen konnte man den Einfluß betrachten, den 
unvernünftig hohe Löhne auf die Jugendlichen ausübten. Der Frontkämpfer, der 
unter größten Entbehrungen täglich sein Leben in die Schanze schlug, erhielt eine 
Löhnung, die einschließlich der freien Station nicht annähernd die Bezüge erreichte, 
die schon die Hilfskräfte bei den militärischen Stellen der Etappe, geschweige denn 
die Rüstungsarbeiter in der Heimat verdienten, wo seine eigene wirtschaftliche 
Existenz zugrunde ging und seine Familie Not litt. Vas wurde als schwere Un¬ 
gerechtigkeit empfunden, schürte die Unzufriedenheit und gab dem Drang vom Heere 
in die Heimat, der in der Unsicherheit für Leib und Leben seinen Ursprung hatte, 
die idealere Gestalt der Sorge um die Familie und deren Zukunft." 
Mit Lohn- und Preissteigerungen begann die Schraube ohne Ende, die in der 
Inflation dann den völligen Niederbruch herbeiführte. 
Die ersten Umrisse der Wirtschaft der Zukunft werden sichtbar 
Trotzdem darf man die Rriegswirtschaft nicht nur nach ihrem äußeren Verlauf 
und nach ihrem Ausgang beurteilen. Denn unter dem Mantel der Rriegswirtschaft 
gewannen — wenn auch in ihrer Zukunftsbedeutung noch nicht erkannt — die wahren
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.