Volltext: Was wir vom Weltkrieg nicht wissen

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Earl o. Roeder 
Anschlage aufr 
Stickstoffwerke Ä.-G. Piesteritz. 
Sie mißglückten. 
Lonzawerke bei Waldshut in Laden (Stickstoffwerke). 
Am 15. Mai 1917 wurden im Werk 59 Sprengpatronen gefunden, von denen einige 
Zeitzünder halten. Anscheinend hat den Tätern der Mut zur Durchführung der Sprengung 
gefehlt. Oie Ermittlungen ergaben, daß dieser Anschlag auf das Sabotagebüro des Grafen 
Mougeot (vgl. S. 142) zurückzuführen war. 
Flugzeug- und Lustfchiffmduftrle 
vorweg sei bemerkt, daß auf diesem Gebiet zahlreiche Sabotageakte in den Flug- 
zeugfabriken und auf den Flugplätzen, an den Flugzeugen selbst durch Lockerung von 
Schrauben, Entfernung von Sicherungen, Vertauschung von Verbindungsdrähten, 
Einschnitte in das Gestänge u. dgl. mehr verübt wurden, die erhebliche Verluste an 
Menschen und Flugzeugen zur Folge hatten. Nur in wenigen Fällen gelang es hier, 
die Täter zu fassen, An größeren Emzelfällen, die den feindlichen Sabotagekampf gegen 
die deutschen Luftwaffen besonders beleuchten, sind noch folgende erwähnungswert: 
Flugplatz Altenburg. 
Am 5. November 1917 erfolgte hier der versuch, mittels Zündschnur eine Halle mit 
Flugzeugen durch Brand zu vernichten. Der Anschlag wurde nur durch die Wachsamkeit des 
Postens verhindert. Oer Täter entkam in der Dunkelheit. 
Flugplatz Teltow. 
Bei den Norddeutschen Flugzeugwerken daselbst wurden am 24. November 1917 infolge 
Brandstiftung 66 in Reparatur befindliche Heeresflugzeuge und viel Material vernichtet. 
Gesamtschaden über 1 Million. 
Fliegerschule bei Schneidemühl. 
Durch vorsätzliche Brandstiftung in der Nacht vom 8. zum 9. Dezember 1917 wurden 
die Flugzeughalle, Werkstätte und das Büro vernichtet. Materialschaden betrug ca. 400000 M. 
Flugplatz Zohannisthal-Adlershof bei Berlin. 
Zn den Zähren 1917/18 fanden hier wiederholt Brände statt, denen zahlreiche Flug¬ 
zeuge, Material und Ersatzteile zum Opfer fielen. Obwohl in keinem Falle die Ursache ein¬ 
wandfrei festgestellt werden konnte, ergaben die Ermittlungen der Abwehr, daß in den meisten 
Fällen nur Sabotage in Frage kommen konnte. 
Flugplatz Frankfurt a. d. Gder. 
Unbekannte Täter, die in der Dunkelheit entkamen, unternahmen hier am 22. Zanuar 
1918 einen Brandversuch, nachdem sie vorher in der Halle die Lichtleitung durchgeschnitten 
hatten. Das Feuer konnte noch gelöscht werden, ohne weiteren Schaden anzurichten. 
Flugzeugbau Manzell in Friedrichshafen. 
Durch Brand am 13. April 1918 wurden außer der Halle und sonstigen Anlagen 7 Wasser¬ 
flugzeuge nebst zahlreichen Konstruktionszeichnungen vernichtet. Gesamtschaden mehrere 
Millionen. Sabotage als Ursache war einwandfrei nicht nachweisbar, aber sehr wahrscheinlich, 
hierfür sprachen nicht nur die vor und nach dem Brande an den Generalstab gelangten 
mehrfachen Meldungen über beabsichtigte Sabotageakte in Friedrichshafen, sondern auch die 
Presseberichte der Feindbundzeitungen, die über den Brand am 14. März außerordentlich 
gut unterrichtet waren. 
Flugplatz Grüningen bei Brieg. 
Anschlag auf die Flugzeughallen am 1. August 1918 durch mehrere Zivilpersonen unter 
Führung eines falschen Offiziers. Sie entkamen sämtlich in der Dunkelheit trotz Be- 
schießens durch den Wachtposten. 
Luftschiffhafen Ahlhorn. 
Eine durch Brand hervorgerufene Explosion vernichtete hier am 5. Januar 1918 
innerhalb 20 Minuten 4 Luftschiffhallen mit 5 Luftschiffen. Die Verluste an Menschen be¬ 
trugen 14 Tote, etwa 20 Schwer- und 110 Leichtverletzte.
	        
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