Volltext: Der Weltkrieg

16. November 
1918 
9./10. Novem¬ 
ber 1918 
Nacht vom 
10./11. Nov. 
1918 von 2 Uhr 
15 Minuten 
morgens ab 
11. November 
1918, 6.20 Uhr 
morgens bis 
5% Uhr 
morgens 
11. November 
1918, 11 Uhr 
vorm, franz. 
Zeit,' nach 
deutscher Zeit 
mittags 
quartier daher nur einzelne, völlig unerträgliche Klauseln abzu¬ 
schwächen. Sie sind meist technischer Natur, außer der „ehrenvollen 
Kapitulation Ostafrikas", die von Foch — kennzeichnenderweise auf 
Eingreifen der Briten — zugestanden wird. 
So sind nur 1700 Jagd- und Bombenflugzeuge vorhanden. Bon 
den 18 000 Lastkraftwagen des Heeres nur die Hälfte betriebs¬ 
fertig, so daß deren Abgabe „völligen Zusammenbruch der Heeres¬ 
versorgung bedeuten" würde. Die Räumungsfrist soll verlängert 
werden — „sonst Zusammenbruch des Heeres, weil technische 
Durchführung absolut unmöglich" — die neutrale Zone geschmälert. 
„Gelingt Durchsetzung dieser Punkte nicht, so wäre trotzdem 
abzuschließen. Gegen Ablehnung sdieser Punktes wäre flammender 
Protest unter Berufung auf Wilson zu erheben." 
Weiter ein Telegramm, gezeichnet „Reichskanzler": 
„Für Staatssekretär Erzberger. Euer p. p. sind zur Zeichnung 
des Waffenstillstandes ermächtigt." 
In den Zwischenverhandlungen ist es Matthias Erzberger unterdessen 
gelungen, einige Milderungen herauszupressen: Der Waffenstillstand 
wird auf 36 Tage verlängert, die Räumungsfristen auf 31 Tage. Die 
neutrale Zone am rechten Rheinufer fall nur 10 Kilometer breit sein. 
Es werden abgeliefert statt 10 000 Lastkraftwagen nur 5000 und auch diese 
— sehr wichtig für den Rückmarsch — statt in 15 erst in 36 Tagen, das 
heißt, nach Beendigung des Rückzuges — ferner 5000 Maschinengewehre 
und 300 Flugzeuge weniger. Dafür alle in Dienst gestellten U-Boote. 
Aber die deutschen Kriegsgefangenen bleiben kriegsgefangen, und die 
Hungerblockade bleibt, allerdings mit dem Zusatz: „Die alliierten und 
assoziierten Staaten nehmen in Aussicht, während der Dauer des 
Waffenstillstandes Deutschland mit Lebensmitteln zu versorgen." 
Entscheidende Schlußsitzung nach mitternächtiger Stunde. Bor 
Morgengrauen beginnt die Unterzeichnung des Diktats. Sie ist in 
10 Minuten beendet. 
„Um 5 Uhr 30 Minuten verabschiedeten sich die beiderseitigen Dele¬ 
gationen durch Erheben von den Stühlen", schreibt Erzberger. „Ein 
Händedruck [!] wurde nicht gewechselt." 
6 Stunden später erscheinen vertragsgemäß längs der ganzen 
Front die weißen Flaggen. Eine plötzliche ungeheure Stille legte sich 
über das Kampfgelände. Der Weltkrieg ist zu Ende. 
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Ern Blick zurück 
Der Weltkrieg hat vom 1. August 1914 bis zum 11. November 
1918 gedauert. Das sind 4 Jahre und 103 Tage oder 1563 Tage. 
Seine Schauplätze waren fast ganz Europa. Ganz Dorderasien 
vom Euphrat bis zum Suezkanal. Verschiedene Teile Afrikas. 
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