Volltext: Der Weltkrieg

Wichtiger die Kampfhandlungen in Mesopotamien. Dort 
führt Marschall Freiherr v. der Goltz wider die britischen 
Heere. 
„Er steht im 72. Lebensjahr, hat noch Tatkraft wie ein junger Mann", 
schildert ihn vom Anfang des Krieges her Sven Hedin, „und fühlt sich im 
Felde so recht in seinem Element. Kräftig gebaut und stämmig, ist er 
klein von Gestalt, hat freundliche und lustig blinzelnde Augen hinter 
einer Brille und erinnert mehr an einen Professor als an einen General." 
„Ein Offizier", fährt Sven Hedin fort, „sagte: ,Wir wundern uns, 
daß er noch lebt. Er fetzt sich den schlimmsten Gefahren aus. Neulich 
flog eine Granate einige Meter über seinem Kopf weg, und er lächelte 
nur!' Ein anderer Offizier warf ein: ,Ia — er scheint an der Gefahr 
sein Vergnügen zu haben. Man möchte fast glauben, daß er den Tod 
sucht. Das wäre ein schöner Abschluß eines glänzenden Lebenslaufs. 
Aber die Kugeln weichen ihm aus!'" 
Und in der Tat: der alte Held stirbt den Strohtod. Die Eng¬ 
länder sind, vor den Toren Bagdads im Vorjahr geschlagen, den 
Tigris abwärts bis zur Festung KutelAmara zurückgewichen 
und dort von den Türken eingeschlossen. Umsonst kommen in Eil¬ 
märschen Russen zum Entsatz — quer durch das neutrale Persien. 
(Von einem „Unrecht an Persien", wie von Bethmanns „Unrecht 
an Belgien" spricht bei den Gegnern niemand!) Der britische Ge¬ 
neral Eharles Townshend ergab sich mit 20 000 Mann. Ein „Irak- 
23. November 
1915 
1861—1924 
263
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.