Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

568 Feldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro. 
niederen Wasserstandes unmöglich, von Raca abwärts zu Militärkommando Temesvär einige Verstärkungen heran- 
fahren, um die Übergänge zu zerstören. Dagegen fuhren gebracht hatte, mußten die Serben am 12. auch hier das 
die Donau-Monitoren wieder in ihre Stellung bei Zemnn vor. Nordufer räumen. * ^ 
Die schwächeren serbischen Kräfte, die am 9. beiderseits * 
Pancsova die Donau überschifften, wurden von der 107. Land- Syrmien und das Banat waren somit vom Feinde 
sturmbrigade, die mit der Strombewachung betraut war befreit, der unangenehme Einfall abgewiesen, ehe er sich 
und das Gros bei BavaniSte versammelt hielt, in engen zu einem großen Unternehmen ausbauen konnte, ein Erfolg 
Schranken gehalten. Sie kamen über Pancsova und den süd- der beteiligten Truppen, aber auch des rechtzeitig einsetzenden 
östlich gelegenen Ort Beresztocz nicht hinaus. Als das Vorstoßes der Balkanstreitkräfte über die Drina. 
Schlacht an der Drina. 
(14. bis 25. September.) 
Der Übergang der 6. Armee über die Drina hatte den Artillerie unterstützter Angriffe. Diesen willkommenen Erfolg 
Zweck, die Monarchie indirekt vor einem Einfall zu schützen, beschloß das 5. Armeekommando auszunützen. Die 9. Dk 
vollkommen erreicht, die Serben hatten ihre Hauptkräfte Vision sollte der 21. Landwehrdivision folgen, die 36.am 
gegen die Drina geworfen. Das Oberkommando der Balkan- 15. eine Brigade gegen die unterste Drina nach Balatun und 
streitkräfte war entschlossen, das hier eingeleitete Ringen Salas verschieben, damit sie im Anschluß an das VIII. Korps 
auszukämpfen, um die Zermürbung des Feindes fortzusetzen den Fluß übersetzen und am Angriff auf Ernabara und die 
und ihm die Lust zu weiteren Offensivplänen möglichst zu dortige Dammstraße mitwirken könne. Die andere Brigade 
benehmen. Der allgemeine Plan ging dahin, den Feind mit der 36.Division deckte den weiten Raum zwischen der An- 
der 6. Armee von Süden, mit der 5. Armee frontal von Westen griffsgruppe der 5. Armee an der Drina-Mündung und der 
und mit dem in die Gegend von Mitrovica heranzuziehenden 42. Honveddivision bei Batar. 
kombinierten Korps FML. Krauss von Norden anzu- Bei der 6. Armee richteten sich die Anstrengungen am 
fassen und somit in dreiseitiger Umklammerung den Sieg 14. darauf, sich der Borina-Höhen, des Kostajuik und der 
zu erringen. Der Entschluß war kühn, weil der Feind Höhe Rozanj zu bemächtigen. Gegen die Borina-Höhen 
mindestens gleichstarke Kräfte zur Verfügung hatte, überdies sollte ein dreiseitiger Angriff unternommen werden: 12. Ge- 
aber die Entblößung des Grenzraumes an der oberen Drina birgsbrigade von Westen, Teile der u. von Süden und die 
die Serben zu Einfällen ermutigt hatte. Nicht nur Banden, 10. sowie die 79. Honvedbrigade von Norden. Letztere mußte 
sondern auch reguläre Truppen rückten über den Abschnitt sich aber gegen die Höhe Earigrad jenseits des ^tira-Baches 
MZegrad-^GoraZde vor und auch über Bajinabaßta, wodurch wenden, wo Serben auftauchten, und konnte am Angriff 
Rücken und Verbindung der 6. Armee direkt bedroht wurden, nicht mitwirken, der trotz heftiger Gegenstöße des Feindes 
Zur Abwehr standen lediglich die im Räume um Vlasenica nach wechselvollem Kampf dank dem guten Zusammenwirken 
in die 9. Landsturmetappenbrigade zusammengezogenen der Truppen um 7 Uhr abends vollen Erfolg brachte. 
Truppen des 2. Aufgebotes zur Verfügung. Gegen den Kostajnik gingen außer Teilen der Gebirgs- 
Rascher, als nach den vorangegangenen Ereignissen brigade auch vom benachbarten XVI. Korps die halbe 9. 
erhofft werden konnte, glückte der 5. Armee an zwei Stellen und nachmittags die bisher als Korpsreserve zurückgehaltene 
der Drina-Übergang. Schon in der Nacht zum 13.begann kombinierte Brigade GM. Gnjaric vor. Hier blieben 
die 42. Honveddivision bei Batar, zwischen Loznica und aber alle Anstrengungen vergebens. 
LjeZnica, die Überschiffuug. Wohl warfen sich 8 serbische FML. T r 0 l l m a n n setzte gegen die Stellungen auf 
Bataillone auf die ersten Staffeln, kaum daß diese am rechten Rozanj die 2. und halbe Gebirgsbrigade frontal, Teile 
Ufer festen Fuß gefaßt hatten, doch die Kroaten hielten den der 1. von Mramor nördlich umfassend, Teile der 109. Land- 
gewonnenen Uferstreifen mit äußerster Zähigkeit fest und sturmbrigade von Süden an. Der gut angelegte Angriff 
wiesen den Angriff vollständig ab. Die Serben hielten da- erzielte die Erstürmung der Höhe, 
gegen die Übergangsstelle unter so gewaltigem Artilleriefeuer, In der übrigen Front des XVI. Korps vor Krnpanj 
daß alle Versuche, eine Brücke zu schlagen, vergeblich blieben, drängte der Feind sehr stark heran, wurde aber abgewiesen. 
Es mußte also weiter überschifft werden, was begreiflicherweise Die 4. und ?. Gebirgsbrigade, verstärkt mit der halben 9., ver- 
viel Zeit kostete. Bis 14.mittags waren erst die kroatischen mochten sogar, gegen Stolice ein wenig Raum zu gewinnen. 
Landwehrinfanterieregimenter Nr. 27 und 28 herüben, durch Der linke Flügel des XV. Korps ging nachmittags von 
die Verluste beim Übergang und bei Abweisung der immer Kuliste und Erni vrh, um der Not der 42. Landwehrin- 
wieder wiederholten serbischen Angriffe um etwa 1000 Mann fanteriedivision bei Batar abzuhelfen, gegen Loznica vor, 
geschwächt. Im Lause des Nachmittags folgten weitere Ba- doch trafen die und 80. Brigade auf den dem Ort vor- 
tailloue, so daß deren Zahl auf 12 stieg. liegenden Höhen starken Feind in guter Stellung. Zu ihrer 
Ein Übergangsvecsuch der 36.Division bei Amajlija zeitigte Unterstützung wurde dieMarschbrigade der 40. Honveddivision 
wegen der übermächtigen serbischen Artilleriewirkung trotz FML. K ä r ä s z bis zum Abend bei Koviljaca gesammelt 
aller Opfer kein Ergebnis. und während der Nacht auf das rechte Ufer geführt. 
Dagegen gelang es dem GM. Podhajsky, 8 Ba- Der 15. und 16. brachte dem XVI. Korps besonders 
tailloue der 21. Landwehrdivision unterhalb Raca, bei schwere Kämpfe. Der Feind setzte hier zu einem mächtigen 
Racanski kljuk, über die Save in die ParaZnica zu bringen Flankenstoß an. Gegen die 6. und 7. Gebirgsbrigade südlich 
und bis Mittag auf drei Kilometer von der Brückenstelle Krupanj brandete Angriff auf Angriff bis tief in die Nacht 
vorzuführen. Sie hielten sich ungeachtet heftiger, von starker heran; FML. T r 0 l l m a n n sandte vom rechten Flügel,
	        
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