Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

540 Krieg gegen: 
Treffen bei 
(i. bis 14. 
Da für den 1. Dezember der allgemeine Angriff des Gros 
der deutschen 9. Armee vom Süd flügel mit der allgemeinen 
Richtung Lötz und mit der Gruppe zwischen Weichsel und 
Bzura ostwärts beginnen sollte, erging vom k. u. k. Armee- 
oberkommando an die Heeresgruppe GenObst. v. Woyrsch 
der Befehl, durch Vorrückung der k. und k. 2. Armee mit dem 
linken Flügel in der allgemeinen Richtung Piotrkow die deutsche 
9. Armee zu unterstützen und deren südliche Flanke zu decken. 
Im Laufe des 30. war in Vorbereitung der anbefohlenen 
Offensive das Gros der 31. Division (FML. Freiherr v. L ü U 
gend 0 rf) von Pajxczno in nordöstlicher Richtung versam- 
melt worden. FML. Freiherr v. Lütgend orf hatte dann 
am 1. Dezember mit der deutschen Brigade und der in der 
Staffel rechts nachzuziehenden 31. Division Szczercow anzu¬ 
greifen. Das Kavalleriekorps FML. Freiherr v. Hauer 
erhielt den Auftrag, in Fühlungnahme mit der südlichen Ko- 
lonne der deutschen 9. Armee (einer neu eingetroffenen Reserve- 
division), welche im allgemeinen über Widawa vorrückte und 
deren südliche Flanke das Kavalleriekorps zu decken hatte, in 
der Richtung auf Sobki (16 Kilometer östlich Widawa) vorzu- 
gehen. In der Ausführung des erhaltenen Befehles erreichte 
die Gruppe FML. Freiherr v. Lütgendorf am 1. bis zum 
Abend im Angriff die Widawka; die deutsche Brigade nahm 
Szczercow und die 31. Division südöstlich davon Osiny. Der 
bisher in nördlicher Richtung geführte Angriff wurde am 2. 
in östlicher Richtung in der allgemeinen Direktion Piotrkow 
fortgesetzt. Die nördliche Flanke deckte das Kavalleriekorps 
bei Parzno, fünf Kilometer nördlich Kluki. Der der Gruppe 
FML. Freiherr v. Lütgendorf in diesen Kämpfen gegen- 
übergestandene Feind bestand aus starken Kosakenabteilungen 
mit wenig Infanterie und Artillerie. Der Angriff wurde am 
3. fortgesetzt. Dieser Vorrückung hatte sich südlich der Widawka 
das Gros der 32. in östlicher Richtung anzuschließen. Das Ka- 
valleriekorps FML. Freiherr v. Ha uer wurde vom nördlichen 
an den südlichen Flügel der Gruppe FML. Freiherr v. L ü t- 
g e n d 0 r f nach Parzniewice gezogen, da dieser in Durch- 
sührung der weiteren Vorrückung des Schutzes in der rechten 
Flanke entbehrte und eine Bedrohung aus der Richtung Nowo- 
radomsk möglich war. Die nördliche Flanke schien durch die 
dort vorgehende deutsche 8. Kavalleriedivision hinreichend ge- 
sichert. 
Die Vorrückung am 3. stieß bei der deutschen Brigade auf 
keinen besonderen Widerstand, die Brigade nächtigte im Raum 
westlich Mzurki. Die 31. Division hatte mittags nach heftigem 
Kampf Grocholice (3 Kilometer südlich Betchatow) genommen 
und gelangte am Abend bis vier Kilometer westlich Mgkolice 
nach Dobiecin. Das Kavalleriekorps stand abends bei Mola 
Lxkawska (7 Kilometer südlich Bekchatow). Die 32. Division 
war im Angriff bis in den Raum Zkobnica—Alekfanbrow— 
Stawek einige Kilometer in östlicher Richtung vorgedrungen. 
Im Laufe des 3. mehrfach einlangende Fliegermeldungen 
besagten, daß starke russische Kräfte — vermutlich das III. kau¬ 
kasische Korps — über Noworadomsk und östlich davon nach 
Norden rückten. Diese feindlichen Kräfte am Eingreifen in den 
schweren Kampf der deutschen 9. Armee zu verhindern, war die 
schwierige nächste Aufgabe des GdK. v. Böh m-Er molli. 
Demnach wurde sofort der Entschluß gefaßt, mit dem ganzen 
Nordstügel nach Süden einzuschwenken und das III. kaukasische 
Korps in der allgemeinen Richtung Parzniewice anzugreifen. 
lcußland 1914. 
Belchatow. 
Dezember.) 
Da am 3. das 1. Armeekommando meldete, daß nun- 
mehr die Stellung der 1. Armee technisch soweit ausgestaltet 
sei, daß sie in Bälde auch mit geringen Kräften gehalten 
werben könne, traf Erzherzog Friedrich umgehend An- 
ordnung, um die freiwerdenden Kräfte der 1. Armee ehestens 
derart zu verwenden, daß dem Nordflügel der k.u.k.2.Ärmee 
baldigst Verstärkungen behufs Durchführung seiner schwie- 
rigen Ausgabe zur Verfügung gestellt würden. Die bei Zarki 
am Südflügel der Heeresgruppe GenObst. v. Woyrsch 
stehende deutsche Reservebrigade sollte von der 1. Armee ab- 
gelöst und mit der zweiten Brigade dieser Division am Nord- 
flügel der 2. Armee wieder vereinigt werben. Weiter war noch 
eine Jnfanterietruppendivision für den Abtransport zur 
2. Armee frei zu machen. Das 1. Armeekommando bestimmte 
hiefür die 27., welche bereits am 4. vormittags zur Einwaggo- 
nierung bereitstand. Die Ablösung der deutschen Brigade 
bei Zarki konnte jedoch erst bis 6. früh durchgeführt sein. 
Der Angriff des Nordflügels der 2. Armee stieß bald 
nach Beginn der Vorrückung auf starke feindliche Kräfte. 
Das Kavalleriekorps mußte, bei Lxkawska überlegen ange- 
griffen, beiderseits der Straße nach Kaminsk auf die Höhen 
fünf Kilometer südlich Betchatow zurückgehen. Das Gros 
der 31. Jnfanterietruppendivision war anschließend an das 
Kavalleriekorps bis Borowa—Bukowa (3 Kilometer nord- 
westlich Parzniewice) gelangt und kämpfte, bort eingegraben, 
schwer gegen überlegenen Feind. Die deutsche Brigade 
griff am östlichen Flügel am Nachmittag in das Gefecht ein. 
Die ganze Nacht kämpften die verbündeten Truppen und 
waren bereits im Vordringen begriffen, als ein starker 
feindlicher Angriff um 2 Uhr vormittags sie zwang, zirka zwei 
Kilometer in nördlicher Richtung in die Linie Bewatow— 
Bogdanow zurückzugehen. In dieser Linie hielten sich die 
Truppen auch am 5., da sie hier weiter nicht angegriffen 
wurden, weil der Feind anscheinend Kräfte auf seinen rechten 
Flügel verschob. Das Kavalleriekorps mußte in der Nacht 
seinen rechten Flügel etwas zurücknehmen, hielt sich aber 
ansonsten auch am 5. in seiner Stellung. Die 32. Infanterie- 
truppendivision konnte am 4. mit ihrem Angriff nur sehr 
langsam gegen die russische Stellung vordringen. 
Beim XII. Korps war im allgemeinen keine Änderung. 
Die Korpsreserve —Infanterieregiment Nr. 2—löste die noch 
im nördlichen Abschnitt befindliche Gruppe GM. v. D ä n i 
der 31. Jnfanterietruppendivision ab, welche dann am Nord- 
flügel der 32. Jnfanterietruppendivision zum umfassenden 
Angriff gegen die russische Stellung bei Kucow (7 Kilometer 
südlich Zarzece) angesetzt wurde, der auch langsam Fort- 
schritte machte. Wegen der Lage bei der Gruppe FML. 
v. Lütgendorf wurde bie Brigade GM. v. Däni 
(4 Bataillone, 3 Batterien) am 6. morgens aus dem Gefecht 
gezogen, um am linken Flügel der genannten Gruppe eingesetzt 
zu werden. Während des Marsches der Brigade nach Zarzece 
versuchten russische Abteilungen, sich zwischen dem Kavallerie- 
korps und der 32. Jnfanterietruppendivision einzukeilen, wes- 
halb GM V.Dan i den Befehl erhielt, von Zarzece beider- 
seits der Widawka gegen diesen Feind vorzugehen. 
Gegen Mittag tes 6. setzte ein russischer Angriff gegen das 
Kavalleriekorps und die 32. Jnfanterietruppendivision an; 
er wurde abgewiesen. Auch gegen den Oflflügel der Gruppe 
FML. v. Lütgendorf griff der Feind mit stärkeren
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.