Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

Die Welt in Waffen. 
GdK. Erzherzog ^Joseph. 
zuteil wurde wie dem GdK. Pflanzer-Baltm. das Großkreuz 
des Leopold-Ordens mit der Kriegsdekoration. Von Führern 
gegen Rußland traten im bisherigen Kriegsverlauf noch de* 
sonders hervor: FML. Peter Hofmann und General 
der Infanterie Hermann Kusmanek von Burg- 
n e u st ä t t e n, dessen Leistungen als Kommandant der 
Festung Przemysl vielleicht mehr hymnische Federn in Be- 
wegung gesetzt haben als irgend eine Großtat dieses Feld* 
zuges. 
Die gegen Serbien operierenden Armeen V und VI standen 
unter dem Kommando der Generale Liborius Ritter von 
Frank und Oskar P o t i o r e k. An des ersteren Name 
knüpft sich die vorübergehende erste Eroberung Belgrads, an 
des letzteren der ins Herz Serbiens vorgetragene Offensivstoß, 
dem das Kriegsglück hold schien, bis Weg und Wetter sich 
gegen ihn verschworen und sein Ungestüm brachen Als 
Generalstabschef Potioreks bestätigte Generalmajors Eduard 
B ö l tz die gute Meinung, die das Offizierskorps 
der Armee von seinen Fähigkeiten hegt. Ins- 
besondere die Deutschmeister, deren Regiments- 
kommandant Generalmajor Böltz bis 1912 gewesen, 
halten große Stücke auf ihren ehemaligen Chef. 
Später wurde Erzherzog Eugen Oberkommandant 
der Südwestftont und als Generalstabschef diente 
ihm FML. Alfred Krauß, berühmt durch die 
Vernichtung der Amok-Division im November des 
Jahres 1914. 
Wenn von den österreichisch-ungarischen Heer-- 
sührern im Weltkrieg die Rede ist, darf des Mannes 
nicht vergessen werden, der unserer kleinen, aber 
heroisch kühnen, kampffrohen, mit sämtlichen mo¬ 
dernsten Techniken ihrer Waffe wohl vertrauten 
Marine gebietet. Das ist Gro ßadmiral Anton Haus, 
zugleich Chef der Marinesektion des Kriegsministe- 
riums. Er ist 1851 geboren, seit 1869 Seemann, 
seit 1913 oberster Kommandant der k. und k. öster-- 
reichisch-ungarischen Kriegsmarine. Die Taten 
unserer „Kaiserin Elisabeth", „Zenta", „U 12" und 
„U 5" gaben von der Leistungsfähigkeit der 
schwimmenden Wehrmacht Österreich-Ungarns Pro- 
ben, die der Welt Bewunderung abnötigten. 
Daß Plan und Absicht unserer Heerführer im 
Felde klaglos verwirklicht werden, dafür bürgt 
das Offizierskorps der österreichifch-ungari- 
schen Armee. Es zählte am Tage der allgemeinen 
Mobilisierung ca. 51000 Köpfe, 2z 640 aktive 
und 27 ZOO Reserveoffiziere. Hiezu kam im Laufe 
des Feldzugs noch die stattliche Zahl von Land- 
sturmoffizieren, die neu aus der Akademie und den 
Höheren Militärschulen ausgemusterten Leutnants 
und jene Unteroffiziere (entsprechenden Bildungs- 
grades), die sich durch Tapferkeit und umsichtige 
Führung auf dem Schlachtfeld das Offizierspatent 
erwarben. Im Frieden ergänzt sich unser Offiziers- 
korps aus den absolvierten Zöglingen von zwei 
Militärakademien, einer k. und k. Landwehr- und der 
königlich ungarischen Ludovica-Akademie, deren 
Nachwuchs, zum Teil, in 6 k. und k. Militär-Unter- 
realschulen, dann in 6 k. und k. Militär-, 1 k. und 
k. Landwehr- und 1 k. und k. Landwehr-Oberreal- 
schule herangebildet wird. Weiters erhalten in 13 
Kadettenschulen des Heeres und 2 der ungarischen Landwehr 
Bewerber um das goldene Portepee den nötigen praktischen 
und theoretischen Unterricht. Und schließlich gliedern sich neue 
Mitglieder dem Korps der aktiven Offiziere durch Aktivierung 
von Reserveoffizieren an. Als berühmteste Erziehungsstätte 
zum k. und k. Offizier gilt die Wiener-Neustädter Militär- 
akademie. Sie wurde von Maria Theresia gegründet, hat 
also eine jahrhundertealte, stolze Tradition, und manch un- 
sterblicher Name steht im Heldenbuch des österreichisch- 
ungarischen Offizierskorps, der auch in den Schülerlisten der 
Theresianischen Militärakademie zu finden ist. „Mach' Er 
tüchtige Offiziere und rechtschaffene Männer daraus!" schrieb 
die Kaiserin in ihrem Stiftungsbrief an den ersten Ober- 
direktor der Anstalt, den Feldmarschall Daun. Und nach 
diesem so simplen wie erschöpfenden Grundsatz werden die 
jungen Leute in der ehrwürdigen, von einem wunderschönen 
Park umgebenen Akademie erzogen. Keiner, der ihr nicht ein
	        
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