Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

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Kämpft an der oberen Drina, Vorstöße ans der tzercegovina, Einbruch in den Sandzak. 567 
zurückkehren. Noch schien es eben nicht an der Zeit zu sein, gebildeten Brigade B l e ch i n g e r unter das Kommando 
hier zum Stoß anzusetzen und man konnte sich vollauf des FML. R o l l i n g e r von Rolleg. Die dieser neu-- 
damit zufrieden geben, durch die Vorbereitung eines Kriegs-- gebildeten Gruppe zufallende Aufgabe ging Hand in Hand 
brückenschlages sich den Weg dazu gebahnt zu haben. Dabei mit der Offensive der MZegrabgruppe. 
hatte es nichts zu bedeuten, daß an der Sutjeska noch etlicher Die Visegradgruppe, die bisher nur aus der Jn- 
Feind stand, der übrigens in mehrfachen Plänkeleien bereits fanteriedivision gestanden und am 31. Oktober 1915 sich bei 
geschwächt worden war und der Drinafront nicht mehr ge- Msegrad am rechten Ufer der Drina in einer brückenkops- 
fährlich werden konnte. artigen Stellung festgesetzt hatte, wehrte in dieser nicht nur 
Bei der im Abschnitt GoraZda stehenden Gruppe V u ch e* alle Angriffe erfolgreich ab, sondern bereitete selbst einen 
t i ch war die erste größere Hälfte des Monats November Stoß in den SandZak vor. Damit dessen Erfolg gewähr- 
mit unbedeutenden Jnfanteriescharmützeln und zeitweise» leistet sei, wurde der Gruppe vom kommandierenden General 
Geschützkämpfen erfüllt, die im allgemeinen den Zweck ver- und Landeschef in Bosnien und der Hercegovina die Brigade 
folgten, die Montenegriner zum Heranziehen von Verstär-- Obst. v. Z h u b e r als Verstärkung vorübergehend unter- 
kungen zu veranlassen, so daß diese dann der Visegradfront stellt. Nach Uberfchiffung der Drina marschierte sie nach 
entzogen waren. Dieser Zweck wurde auch erreicht. Ebenso Dobrunj und löste die Bataillone der 62. Division am9.No- 
vember in deren 
Frontabschnitt ab. 
Ihre Truppen be- 
setzten den Lisitji 
brijeg,die Orlinja, 
Bardiste dolnje 
und den Rücken 
des Lipa vrhs. 
Während dieser 
Zeit konnten auch 
die Vorbereitun- 
gen der Division 
für den Vorstoß 
zu Ende geführt 
werden. Unter-- 
dessen hatte sich 
die Drina, die sich 
vorher so reißend 
gebärdet hatte, be-- 
sänftigt und war 
in ihr Bett zu- 
rückgekrochen. So 
konnte amn.No- 
vember die Kriegs- 
brücke neuerlich ge- 
schlössen werden, 
worauf die Di- 
vorgerufene Verwirrung gewährte. Dieser Eindruck wurde Vision am 12. die Drina überschritt und samt der Bri- 
noch verstärkt, als der Feind auf die ihm von Spähern gade Zhuber zum Stoß ansetzte, 
und Kundschaftern gebrachte Nachricht, daß die Brigade Gleich der erste Anprall fegte die vorderste Linie der 
GM. B l e ch i n g e r aus Sarajewo gegen GoraZda im Montenegriner hinweg. Wie nicht anders zu erwarten war, 
Anrücken sei, alle Anstalten zum Rückzug traf. Bald sah verstärkte sich später der Widerstand in den weiter rückwärts 
man Flammen- und Rauchsäule» längs der Straße nach gelegenen Stellungen auf der Krnjaka und Kobila glava, 
Cajnica aufsteigen: ein untrügliches Zeichen, daß die ganz besonders aber auf den zum Teil verschneiten Höhen 
Montenegriner abzogen. Am 21. November räumten sie PleLe, Caöice und Kaludjer, dann bei Granje, auf der Me- 
ihre Stellungen, worauf unsere Aufklärungsabteilungen talka und Batkovica, wo bis spät in den Abend unentschieden 
zuerst bei Ustipraöa, dann bei GoraZda die Drina über- gekämpft wurde. Der über Nacht abgebrochene Kampf ent- 
setzten und sich auf den flußbeherrschenden Höhen einnisteten, brannte bei Tagesgrauen von neuem und wogte so lange 
Am Morgen des 22. November drangen weitere Ab- hin und her, bis die Montenegriner aus ihren Stellungen 
teilungen auf einer fliegenden Brücke über den Fluß und abbröckelten. Immerhin bedurfte es auch am folgenden 
bezogen Stellungen bei Kolijevke, Prifoje und Medjurijetje, Tage noch heißen Ringens, bis sich die Visegradgruppe in 
während vorgeschobene Patrouillen entlang der Straße nach die Linie Jasen—Temele brdo—Jarce—Höhe 1066 südlich 
Cajnica bis zu dem von der montenegrinischen Nachhut be- des Kaludjer Mazute brdo und das von starker Artillerie 
setzten Kozarasattel folgten. Aber auch hier hielt sich der zäh verteidigte BudovniSte vorarbeiten konnte. Aber auch 
Feind nicht lange, sondern zog sich über Cajnica bis auf den dann stand der Gruppe das schwerste noch bevor: die Nieder- 
Metalkasattel zurück, wo die Patrouillen der Gruppe Buche- kämpfung der feindlichen Hauptstellung auf der Vihra, der 
t i ch am 24. November auf ihn stießen. Diese Gruppe trat Duculova varda und dem Goles. Durch zweifach um- 
am selben Tag neben der aus Truppen der Festung Sarajewo fassenden Angriff gelang auch dies trotz vielfacher Schwierig- 
gelang es hinter 
dem Schleier die- 
ser Gefechtstätig- 
keit,am9.Novem- 
ber bei GoraZda 
unbemerkt vom 
Feinde Pontons 
an die Ufer zu 
schaffen und alle 
Vorbereitungen 
für eine spätere 
Überschiffuug zu 
treffen. Erst am 
Abend des 10. 
schienen die Mon- 
tenegriner unsere 
Absicht zu durch- 
schauen und ant- 
worteten mit 
einem lebhaften 
Geschützfeuer, das 
aber in seiner Wir- 
kung schon einen 
tiefen Einblick in 
die bei ihnen durch 
die Vorgänge der 
letzten Zeit her- 
Auf dem Metalkasattel.
	        
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