Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

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Der Feldzug gegen Serbien 1915/16. 
Ein improvisiertes Feldposiamt. 
über die zwischen der z. und u. Armee festgelegte Trennuugs- 
Tinte ausbreitete, fast ohne Aufenthalt auf die Höhe 412 
nördlich Rujisnik und auf den Kaminor. Die 59. Division 
hatte den Tag dazu benützt, alle ihre Kräfte bei Stubal, 
Starostlo und Cukojevac zu sammeln. 
Während so am linken Flügel der Armee beim VIII. Korps 
im großen und ganzen Ruhe herrschte, gab es desto mehr 
stürmische Bewegung in ihrer Mitte beim XXII. Reserven 
korps. Dort galt es eben der Entscheidung; es ging um 
Kraljevo, die Einbruchspforte des Jbartales. Begreiflich, 
daß die Serben alle Kräfte anspannten, um die Stadt und 
die Pforte vor der sie bedrängenden 43.Reservedivision 
zu schützen. Als sie trotz alledem zurückgedrängt, darauf in 
die Stadt hineingezwängt wurden, wollten sie erst recht ihre 
Sache nicht verloren geben. Und so floß noch viel Blut auf 
beiden Seiten, bis die Serben endlich aus der Stadt hinaus 
und über den Jbar verdrängt wurden. Westlich der Stadt, 
auf dem RuDko brdo, hielten sie sich aber noch immer und 
verwehrte« von dort aus der 44. Reserve- und der 
26. Infanteriedivision, die Morava bei Milokaj zu übersetzen. 
Der gegenüber der 20. Landsturmgebirgs- und 21. Land- 
sturmbrigade des XIX. Korps stehende Feind dürste in dem 
Kampfe tags zuvor größere Einbuße erlitten haben, denn 
er zog heute am Vormittag in südöstlicher Richtung still 
ab. Die Brigaden rückten darauf bis Slatina, Kaculice 
und Premeöa vor. Und nun fielen unter der Wucht der 
Bataillone der 17. Gebirgsbrigade auch die Schanzen auf 
den Kalugjerske klade und der Humka. Viel Tote, eine 
Menge Gewehre, Handgranaten und Munition ließen die 
Serben dort zurück. Die Brigade folgte ihnen bis auf den 
Glogovakki vrh nach. Bei solchem Erfolg einerseits, ander-- 
seits da der Feind im allgemeinen in diesem Frontabschnitt 
untätig blieb, war es nicht nötig geworden, daß die am 
rechten Flügel des Korps stehende 10. Gebirgsbrigade 
ihren Standort verlasse. 
Für den nächsten Tag, den 7. November, war der 10. 
und 17. Gebirgsbrigade unter einheitlichem Kommando 
des GM. v. D r 0 ffa die Höhe Mjenac an der Jvanjica— 
Kraljevostraße als der Kernpunkt ihrer zunächst einzunehmen-- 
den Front an- 
gegeben. Er 
wurde erreicht, 
dabei auchVer- 
biuduug mit 
der Nordwest-- 
lich Jvanjica 
eingetroffenen 
Gruppe FML. 
v. S 0 rsich 
hergestellt. Die 
2O.Laudsturm- 
gebirgs-- und 
die 21.Land- 
sturmbrigade 
waren eben-- 
falls gegen jene, 
ihrer Marsch- 
richtung sich 
quer vorlegen- 
de Straße vor- 
gegangen, fan- 
den aber den 
Zugang zu ihr 
durch starken Feind auf Eerane, Cuk, Jastrebar und Raukov 
grob versperrt. Scharf angegangen, wich er wohl aus seinen 
vordersten Stellungen, jedoch ihn auch aus den nächsten 
zu drängen, wollte den Brigaden bis zur Nacht, die dem 
hitzigen Ringen ein Ziel setzte, nicht glücken. Die im zweiten 
Treffen des Korps verbliebene Brigade Schwarz ge- 
langte um diese Zeit in den Raum um Rogaka. 
Unterdessen tobte beim XXII. Reservekorps ein stür- 
Mischer Kampf ohne Unterlaß. Das harte Korps ließ aber 
nicht locker, und schließlich erzwangen sich die 44. Reserve- 
und 26. Infanteriedivision den Übergang bei Milocaj. 
Als sich dann der am rechten Flußufer weitergeführte Kampf 
austobte und die Wellen der Kampflinien zu fluten begannen, 
strömte die serbische nach Süden ab, ergoß sich jene der beiden 
Divisionen ihr bis Musinareka, Verigova bara und Koma- 
revo nach, wo sie mit der bis zum Mouastir Zica, Tresujari 
und Beranoviö durchgebrochenen 43.Reservedivision zu¬ 
sammenfloß. 
Für das VIII. Korps hatten die Serben heute nichts 
übrig, desgleichen dieses nichts für sie, denn seine 59. Division 
bereitete erst den Übergang über die vor seiner Front 200 Meter 
breite, furtlofe, Hochwasser führende Morava vor, die 57. 
rückte erst die letzte Strecke Weges zum Fluß heran. Sie 
erreichte dessen Ufer am Nachmittag bei Grabovac und Med-- 
vegje und kam an der zerstörten Brücke bei Trstenik zur selben 
Zeit an, als die ersten Kompagnien der Schwesterdivision 
den Fluß bei Skela überschifften. Und so war denn auch 
der linke Flügel der 3. Armee, der den weitesten Weg zu 
machen hatte, an der Linie angelangt, jenseits welcher sich 
das Schicksal des serbischen Heeres entscheiden sollte. 
Es erübrigt noch die Ereignisse in der Makva und die 
fortschreitenden Operationen östlich der Kolubara bei der 
Seitengruppe der 3. Armee zu verzeichnen. 
Wie erinnerlich, wurden die nördlichen Einfallstore in 
die Makva von der Gruppe FML. v. Sorsich, die west- 
lichen von der Gruppe GM. Streith eingerannt. Die 
Hauptkraft jener, das waren die Landsturmbrigaden GM.
	        
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