Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

36 Feldzug gegen Rußland. 
und Gruppen oft unmöglich. 
Am 6. stand FML. H o f* 
mann vor Slawsko, aber 
ohne jede Verbindung mit der 
deutschen Infanteriedivision 
und der Gardedivision, welch 
letztere zur Zeit am äußersten 
linken Flügel der Armee bei 
Rykow stand. Trotz dieser Mit- 
teruugsuubilden wurde nach 
hartem Kampf am 8. von un¬ 
seren Truppen die starke Stel¬ 
lung von Slawsko genom- 
men. Doch weiter dauern die 
Kämpfe bis zum u. um die 
nächstgelegenen Höhen, und so 
erreicht FML. H o s m a n n nach 
übermenschlichen Anstreng- 
ungen noch an diesem Tage 
die ziemlich weit in des Feindes 
Bereich hineinreichende Linie 
Serednya t Höhe—Tatarowka 
und Holowczankabach. 
Hier aber waren unsere 
Nach dem Gefecht vor Jaworniki im Oportal am 2. Februar. Truppen am Ende ihrer Kraft. 
Weder am rechten noch am 
Stryjtal zurückwerfend. Trotz der bisherigen außergewöhn-- linken Flügel, wo die deutschen Truppen vor dem mächtigen 
lichen Strapazen wurde am 30. noch der Verbiassattel erstürmt Rücken des Zwinin Halt machen mußten, war ein weiteres 
und von der izi. Brigade der Ort Wyszköw im oberen Stryj- Vordringen möglich. An der ganzen Front machten sich 
tale genommen. Am 31. waren auch die Höhen unmittelbar auch starke feindliche Verstärkungen fühlbar, besonders vor 
nördlich dieses Ortes in unserer Hand. der Gardedivision, welche vor einer nördlich einsetzenden 
Doch die bisher schwer errungenen Fortschritte brachten Umfassung gegen Zawadka ausweichen mußte. Zwar ver-- 
unseren braven, unausgesetzt kämpfenden Truppen noch suchte die vor Wyszköw kämpfende Gruppe des XXIV. Korps 
lange nicht den ersehnten Zeitpunkt der Erholung, denn sie durch eine beiderseitige Umfassung die dortige starke Stellung 
sahen sich einer neuen mächtigen feindlichen Kampffront zu bezwingen, doch war es ein fruchtloses Beginnen, der 
gegenüber. Starke Befestigungen, die in fast ununter- Feind stand zu fest. Bei dieser Gelegenheit gerieten Sol- 
brochener Linie die Höhen des Jaworniki wrh. der Staneszcza daten eines russischen Bataillons in unsere Gefangenschaft, 
und Lysa bis hinüber zum Orte Smorze krönten, deuteten Sie waren in österreichisch-ungarische Uniform gekleidet, was 
darauf hin, daß sie wieder vor einer feindlichen Haupt- als gegen die bestehenden Kriegsrechtsbestimmungen ver- 
stelluug angelangt waren. stoßend, mit dem Erschießen dieser Gefangenen bestraft wurde. 
Am linken Flügel der Südarmee war die Gardedivision Unterdessen liefen immer häufigere Meldungen von fort- 
am zo. in Libuchora eingetroffen, und marschierte am Zi. weiter während neu eintreffenden feindlichen Verstärkungen ein. 
gegen Tucholka, kam aber nicht weiter als bis Smorze, wo So wurde bei Wyszköw das Eintreffen der ganzen 2. finni- 
sie der Feind in vorbereiteter Stellung erwartete. Unverweilt schen Schützenbrigade, bei Tuchla und Kocziowa schwere 
angreifend, warf die Gardedivision den Feind von den Höhen Artillerie festgestellt; von Gefangenen erfuhr man noch, daß 
und verfolgte ihn in der Richtung gegen Annaberg. Wohl in Dolina die ganze 10. Schützenbrigade auswaggouiert 
hatte die Gardediviston die verlockende Absicht, in dieser Richt- werde. Die Russen unternahmen am 18., neugekräftigt, 
ung weiter vorzustoßen, wodurch die ganze feindliche Lysastel- einen nächtlichen Angriff gegen FML. H 0 f m a n n, äugen- 
lung im Rücken gefaßt werden konnte, aber der Umstand, daß scheinlich mit der Absicht, den nördlichen Flügel des XXIV. 
sie selbst in eine gefährliche Lage kam, in welcher eigene Flanke Korps zu umgehen, doch wurden alle Angriffe abgewiesen, 
und der Rücken bedroht erschienen, ließ sie davon abstehen. Als aber der gleiche Angriff mit noch stärkerer Kraft am 
Am Z. Februar erstürmten FML. Hofmanns Trup- nächsten Tage wiederholt wurde, blieb nichts anderes übrig, 
pen die Stellungen beiderseits des Oportales, während als das XXI V. Korps auf den Grenzkamm zurückzunehmen, 
links die deutsche Infanteriedivision gegen die Stellung Trotz heftiger erneuerter Angriffe hielten sich FML. 
beim Orte Crawa vorrückte, welcher am 5. erobert wurde. Hofmann und die deutsche Division mit letzter Kraft, 
Bei Tarnawka stießen unsere Truppen wieder auf eine doch am 20. Februar mußten auch die Truppen beiderseits 
Stellung, aus welcher der Feind am 4. geworfen wurde, des Oportales gleichfalls die vorderen Stellungen räumen und 
um sich bei Slawsko erneuert zu stellen. Bis vor dieser starken bis auf die nächsten rückwärts gelegenen Höhen zurückgehen, 
Verschanzung war auch die detachierte Brigade des XXIV. um dort das Eintreffen von Verstärkungen abzuwarten. 
Korps, nachdem sie den Feind bei Jelenkowate geworfen Die Truppen waren auch infolge der ununterbrochenen 
hatte, angelangt. schweren Kämpfe, der vielfachen Entbehrungen und des 
Starke Schneefälle machten die Wegverhältnisse immer mangelhaften Ersatzes, zumal es größtenteils alte Land- 
schwieriger, die Verbindung zwischen den einzelnen Kolonnen stürmler waren, stark ermattet. Die Stände des Korps
	        
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