in Stellung zu brin-
gen, was vom sport-
lichen Standpunkte eine
höchst anerkennens-
werte Leistung war.
Umso bedauerlicher war
es für sie, daß der
weitere, um 7 Uhr
morgens versuchte An--
griff in unserem Ge-
wehr-- und Geschütz-
feuer scheiterte. Der
Feind ließ sofort
allen Versuchen weiter-
zukommen ab und ging
unter unschädlichen Ev-
Viva l'Ztalia und Ab-
basso l'Austriarufeu
wieder in das Tal des
Oglio Frigidolfo auf
italienisches Gebiet zu--
rück.
Am 15. August
öffnete die feindliche
schwere Artillerie wie--
der das Feuer gegen
den Tonalepaß. An--
griffsversuche, welche
italienische Infanterie
beiderseits der Straße
unternahm, wurden abgewiesen. Auch am 20. stand ein
Teil der Tonalestellung unter schwerem Dauerfeuer, welches
an den drei folgenden Tagen nur zeitweise nachließ. In der
Nacht vom 24. zum 25. August wurden die Werke und Feld-
wachen beiderseits des Passes unter starkes Schrapnellfeuer
genommen. Viel lebhafter als sonst. Um 4 Uhr früh setzte
dazu noch schweres 30 Zentimeter-Mörserfeuer gegen das
Werk Presanella ein. Um 5 Uhr 30Minnuten früh ging ein
feindliches Bataillon mit einer Maschinengewehrabteilung
und einer Gebirgsbatterie gegen den Tonale und südlich
und nördlich desselben vor. Die Straße wurde ebenfalls
von schwerer Artillerie beschossen. Die eigenen Feldwachen
hatten Befehl, bei einem übermächtigen Angriff sich zurück-
zuziehen. Trotzdem hielt Zugsführer Alois F r a n d l
des Landesschützenregiments Nr. 11 mit wenigen Mann
den ganzen Tag in seiner Stellung als Feldwache aus.
Ebenso Unterjäger Friedrich B ü ch s n e r desselben Regi-
ments, obwohl beide Wachen schon von den Flanken her
beschossen wurden und auch im Rücken umgangen waren.
Zugsführer Frandl, befragt, warum er nicht zurückgegangen
sei, erklärte später: „Ja, ich Hab' da so viel Italiener vor mir
g'habt, daß ich nur neinschießen braucht Hab', se san ganz
dicht gestanden."
Sechs Uhr früh nahm eine unserer Batterien die
am Monticellohang ansteigende feindliche Gebirgsbatterie
unter Feuer und erzielte drei Volltreffer, worauf diese Ge-
birgsbatterie nicht mehr ins Gefecht trat. Inzwischen ar-
beitete sich der italienische Jnfanterieangriff immer näher
an unsere Paßstellung heran, während das Werk Presanella
beständig unter lebhaftem 30 Zentimeter-Feuer gehalten
wurde. Die Werksbesatzung hielt kaltblütig bei den Geschützen
aus und feuerte Schuß auf Schuß auf die vorgehende feind-
liche Infanterie. Die Wirkung dieses Werkfeuers war so
verheerend, daß der Feind in regelloser Flucht zurückging.
Um 9 Uhr aber hatte er frische Reserven herangeführt und
setzte mit 3 Bataillonen wieder zum Angriff an. Das Werk
Presanella wurde mit Bomben derart überschüttet, daß es
nur zeitweise durch die Rauch- und Staubwolken sichtbar
war. Prompt quittierte die Werksartillerie jeden erhaltenen
Schuß und die anderen Batterien salutierten mit. Um 10 Uhr
5 Minuten versuchte nochmals eine Alpiniabteilung den
Monticellohang zu gewinnen, um rettend einzugreifen.
Das wohlgezielte, vom Sperrkommandanten glänzend ge-
leitete Artilleriefeuer zersprengte erst die Reserven, die in
wilder Flucht ihr Heil suchten. Als hierauf das Feuer auf
die gedeckt liegenden italienischen Schwarmlinien übertragen
wurde, wählten auch diese den ihnen von den Reserven
gezeigten Weg und deren Tempo. Um zwei Uhr nachts
konnten unsere neuerdings vorgehenden Posten konstatieren,
daß der Schauplatz des Kampfes vom Feinde gänzlich ge-
säubert sei. In der folgenden Nacht und am 26. zogen
zahlreiche Verwundetentransporte durch Ponte dt Legno
nach Südwesten.
Ein gefangener Regimentsarzt erzählte, daß der italienische
König in diesen Tagen an der Front weilte und der Angriff
in seiner Gegenwart erfolgte, da man sicher auf den Durch-
bruch rechnete. Die Intensität dieser Kämpfe läßt sich daraus
entnehmen, daß der Feind in einer Woche am Tonaleabschnitt
6000 Schüsse aus schweren Geschützen abgab.
Dann kam wieder eine Reihe von Tagen mit der ge-
wöhnlichen Abwechslung: Artilleriefeuer — kleinere In-
fanterieangriffe — Ruhe. Am 7. September verkündete
das italienische Communiquö triumphierend: „Im oberen
Camonicatale eröffnete unsere Artillerie das Feuer gegen
feindliche Lager in den Steinbrüchen von Presen«, zerstörte
diese zum Teile, jagte die darin befindlichen Truppen in die
Tonale- und Adamellogebiet.