Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Die Brussilow-Offenfive im Sommer des Jahres Iyi6. 
dieser heftigen feindlichen Gegenstöße, wird am Abend des 
2. Juli das Höhengelände um Mihailowka—Gubin erreicht. 
In der Nacht zum z. Juli leiten starke russische Infanterie- 
angriffe und nächtliche Kavallerieattacken zwei zäh dnrchge- 
führte massierte Gegenangriffe ein, die unter außergewöhnlich 
schweren Verlusten restlos abgeschlagen werden. Auch unsere 
inzwischen verstärkte Nordgruppe hatte den Angriff vor- 
getragen. In der Nacht zum z. Juli räumt der Feind flucht-- 
artig unter schweren Verlusten eine von ihm besetzte Brücken-- 
kopfstellung auf dem nördlichen Stochodufer an der Straße 
Kowel—Stick. 
Die durch die Gegenaktion GO. v. Linsingens seit 
5. Juni gemachte Beute betrug etwa 100 Maschinengewehre, 
dann 128 Offiziere und über 19 900 Mann Gefangene. 
Der vermeintliche Siegeslauf der Russen hat auch hier 
sein Ende erreicht. Um neue Kräfte zu sammeln, tritt in den 
russischen Offensivaktionen in diesem Räume bis Mitte Juli 
ein Stillstand ein. 
Weiter nördlich, im Stochod—Styrabschnitt hatte der 
Feind im Juni nach Eintreffen beträchtlicher Verstärkungen 
seine Massenstürme fortgesetzt. Am 19. Juni gelang es ihm, 
das nördliche Styrufer zu gewinnen und bis an die Ortschaft 
Gruziatyn heranzukommen. Am 20. schritten österreichisch- 
ungarische Truppen zum Gegenangriff und warfen die Russen 
wieder über den Styr zurück. Am 21.Juni wurde nach 
Abweisung von 6 Massenstürmen des Feindes die russische 
Hauptstellung zwischen Sokul und Liniewka erobert. Den 
von uns erstrittenen Raumgewinn westlich Sokul konnten 
am 25. Juni deutsche Truppen im Zusammenhange mit 
dem aus Westen angesetzten Gegenstoß vertiefen. 
Im nördlichen Stochodgebiet und bei Baranowicze blieb 
die Lage in der zwei-- 
ten Hälfte Juni un-- 
verändert. 
Südlich Luck rich 
tete sich der russische 
Angriffim Einklänge 
mit der gegen unsere 
galizische Front ope- 
rierenden russischen 
Heeresgruppe in der 
allgemeinen Direk- 
tion auf Lemberg, 
doch auch in 
Richtung wurde, so- 
bald die notwendigen 
Verstärkungen zur 
Stelle waren, 
feindlichen Vordrin- 
gen ein Ziel gesetzt. 
Das Schwergewicht 
des russischen An- 
griffes auf Lemberg 
lag auf der Linie 
Beresteczko—Radzi- 
willow, wo die Armee 
Puhallo im 
fchlusse an die Arme 
Böhm--Ermoll 
am 22., 23.und 
24. Juni eine Reihe 
heftigster russischer 
Angriffe abwies. 
Die Armee GO« v. Puhallo (Juli 1916). 
Unter schweren Kämpfen ging die Armee Puhallo 
Ende Juni und Anfang Juli von der Plaszewka—Lipalinie 
gegen die Landesgrenze zurück, überall wo es nur anging 
den Feind durch wuchtige Gegenstöße abweisend. Besonders 
heftig wurde am 4. Juli bei Werben gekämpft, wo ein Vorstoß 
österreichisch-ungarischer Truppen 11 Offiziere, 827 Mann 
als Gefangene und 5 Maschinengewehre einbrachte, wobei sich 
das schon in früheren Kämpfen rühmlichst bekannte Theresien- 
städter Infanterieregiment Nr. 42 sowie die Teschner Land- 
wehr neue Lsrbeeren holten. Schon am Vortage (3.Juli) 
wiesen die braven Zweiund vierziger die in 10—12 Wellen- 
linien vorstürmenden Russen im heldenhaften Kampfe 
glänzend ab. 
Die Julikämpfe in der Bukowina. 
Die Teilangrisse der Russen in der Bukowina fanden auch 
in den folgenden Monaten statt, ohne jedoch zu einem greif- 
baren Resultat zu führen. Die Höhen bei Dornawatra, 
Jakobeni und Kirlibaba bildeten die fast täglich wiederkehren- 
den Angriffsziele der Truppen des Gen. Letfchitzki. 
Unsere nunmehr in einer verteidigungsfähigen Stellung 
stehenden Truppen konnten mit Leichtigkeit noch so starke 
Angriffe abweisen und stellenweise recht kräftige Gegenstöße 
ausführen. Am 4. Juli und 6. Juli wurde bei Kirlibaba 
heftig gekämpft. Wir machten 500 Gefangene und erbeuteten 
4 Maschinengewehre. Ein am 7. Juli durchgeführter Gegen- 
stoß warf die Russen über die Moldawa. Bei Breaza erkämpfte 
sich das tapfere westgalizifche Infanterieregiment Nr. 13den 
Übergang über den Fluß. Am 15. und 18. wurden südwestlich
	        
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